X: API-Zahlungszwang führt zum massenhaften Aus von Forschungsstudien
Unter der Leitung von Elon Musk wurde der Zugriff auf die API des ehemals als Twitter geführten Unternehmens erstmals kostenpflichtig. Mittlerweile seien laut Reuters mehr als 100 Studien gestoppt oder zumindest unterbrochen worden. Die zugrundeliegende Umfrage aus dem Monat September befasste sich mit 167 Forschungseinrichtungen, von welchen ein großer Teil als Grund für die Beendigung der Arbeiten zu hohe Kosten für die API-Beteiligung aufführten. Die Grundlage für die Analysen der Forschenden bildete der Zugriff auf die Inhalte der Plattform per entsprechender Schnittstelle (siehe
).
Mondpreise gelten auch für ForschungseinrichtungenZwischen 100 und 42 000 US-Dollar müssen jetzt monatlich – je nach Nutzungsintensität – auf den Tisch gelegt werden, um weiterhin an der Anwendungsprogrammierschnittstelle teilhaben zu dürfen. Hinter dem 100-Dollar-Paket verbirgt sich etwa die Einsicht in bis zu 10 000 Beiträge – nachdem von vielen Seiten Transparenz gefordert wurde, machte X im Frühjahr die Preise öffentlich. Zuvor war der Zugriff auf ca. 10 Millionen Tweets je Monat unentgeltlich. Viele Forschende profitierten von dieser Regelung, der bezahlte Zugang sei nun schlicht nicht mehr realisierbar. Zudem stehe seither die Befürchtung im Raum, Musk könne Ergebnisse, welche nicht in sein Konzept passen, vor Gericht anfechten. Erst im Sommer ging X juristisch gegen ein Institut vor, dass es sich auf die Fahnen geschrieben hatte, Hassreden und Fehlinformationen auf sozialen Plattformen, hierunter auch X, zu untersuchen.
Was wurde untersucht?In erster Linie fanden umfangreiche Analysen zu den Gesichtspunkten Gewalt, Hass und Schutz von Kindern statt, aber ebenso die Art und Geschwindigkeit der Verbreitung von Falschinformationen konnte somit wissenschaftlich festgehalten werden. Reuters berichtet von einem Team aus Wissenschaftlern, welches sich seitdem mit einer „Blindheit“ gegenüber den Manipulationskampagnen aus China konfrontiert sehe. Ein weiteres Beispiel ist die Wahl des nächsten US-Präsidenten im Jahre 2024, bei welcher ein nicht unerheblicher Teil des Wahlkampfes über die sozialen Medien stattfindet. Angesichts dessen seien derartige Untersuchungen notwendig, so die Wissenschaftler.