Xeon mit 28 Kernen: Intels Kandidat für den kommenden Mac Pro?
Es besteht eine geringe Chance, dass sich Apple noch in diesem Monat konkreter zum kommenden Mac Pro äußert. Das erwartete, jedoch noch immer nicht bestätigte Mac-Event wäre zumindest ein geeigneter Anlass. Bislang gibt es von Apple nur recht vage Angaben zum Mac Pro der nächsten Generation, die viel Raum für Spekulationen bieten. Meistens erlaubt ein Blick auf Intels Prozessor-Roadmap Rückschlüsse, was im Herzen eines kommenden Macs arbeiten könnte. Im Falle neuer Hochleistungs-Macs bietet sich Intels jüngst
präsentierter Xeon-Chip an.
Beim Xeon W-3175X arbeiten 28 Prozessorkerne mit einer Basistaktrate von 3,1 GHz (TDP von 255 Watt). Je nach Bedarf beschleunigt sich das System auf 4,3 GHz – ließe sich bei ausreichender Kühlung aber mit noch höheren Taktraten betreiben. Der DDR4-Controller mit sechs Speicherkanälen unterstützt bis zu 512 GB RAM. Ganz eindeutig liegt die Zielgruppe bei professionellen Anwendern mit höchsten Performance-Ansprüchen. Preise nannte Intel noch nicht, die Markteinführung ist für Dezember geplant.
Für den iMac Pro?Sollte Apple den leistungsfähigsten Intel-Prozessor im Sortiment verbauen wollen, ist der Xeon W-3175X sicherlich ein heißer Kandidat – im wahrsten Sinne des Wortes. Das aktuelle Kühlkonzept des iMac Pro wäre wohl nicht mehr in der Lage, die enorme Abwärme des 28-Kern-Prozessors aus dem Gehäuse zu leiten. Vor allem dann, wenn die Taktrate dauerhaft oberhalb der Grundfrequenz liegt, reicht die Kühlung derzeit nicht aus. Apple müsste daher einige Änderungen an der Gehäuse-Architektur vornehmen, sollte der iMac Pro mehr als die bislang möglichen 18 Kerne aufnehmen und mit der noch stärkeren Hitzeentwicklung umgehen können.
... oder doch eher Mac Pro?Bleibt noch der angekündigte, jedoch bislang nicht vorgestellte Mac Pro. Wenn Apple der Intel-Plattform treu bleibt, erhält das Konzept sicherlich Intels leistungsfähigste Prozessoren. Apple hätte kaum eine andere Wahl als Intels Top-Serie (optional) anzubieten. Apple betonte in den bislang eher spärlichen Informationen, der kommende Mac Pro solle als Gesamtsystem eine nie dagewesene Produktivität bringen – wozu es natürlich auch entsprechender Prozessoren bedarf.
In einem exklusiven Artikel hatten wir allerdings im August dargelegt, warum wir momentan eher davon ausgehen, der nächste Mac Pro basiere nicht auf Intel-Chips. Apple streute zahlreiche Hinweise, die auf einen Plattformwechsel hindeuten – und der Mac Pro wäre ein geeigneter Kandidat, diesen einzuleiten. Um nicht noch einmal die gesamte Argumentation zu wiederholen, empfehlen wir den folgenden Artikel:
Mit macOS 10.15 und 10.14.4 deutet Apple den großen Plattformwechsel an.