Xiaomi ruft "Krieg auf Leben und Tod" gegen Apple im High-End-Sektor aus
Jahrelang hatte sich Apple mit Samsung vor Gericht gestritten, denn Apple warf dem Konkurrenten vor, im Smartphone- und Tablet-Markt schonungslos von Apple zu kopieren und Ideen zu übernehmen. Sieben Jahre dauerte es, bis ein Gerichtsurteil vorlag, welches Samsung zu einer halben Milliarde Dollar Entschädigung verdonnerte. Auf die tatsächliche Höhe, diese blieb unbekannt, einigten sich die Parteien im Sommer 2018. Ein anderes Unternehmen steht ebenfalls sehr im Verdacht, bei der Entwicklung neuer Produkte genau auf das Portfolio aus Cupertino zu blicken. Xiaomis Tablet namens Mi Pad glich dem iPad einst bis ins Detail, sogar das Hintergrundbild stimmte überein. Auch die hauseigene Smartwatch ist erst auf den zweiten Blick von der Apple Watch zu unterscheiden, bei den früheren Smartphones konnte man ebenfalls diverse Parallelen erkennen.
Apple als Messlatte – und HauptkonkurrentXiaomi macht wenig Hehl daraus, an welchem Hersteller man sich orientiert – wenngleich das Unternehmen in öffentlichen Aussagen Apple nicht als Vorbild, sondern als schärfsten Konkurrenten darstellt. Vom Unternehmensgründer
hieß es in diesen Tagen, der Wettbewerb mit Apple sei ein Krieg auf Leben und Tod, welchen man meistern müsse ("‘a war of life and death which Xiaomi must overcome"). Das Ziel klingt sehr ambitioniert: Innerhalb dreier Jahre will Xiaomi zum weltgrößten Smartphone-Anbieter werden. Gute Chancen rechnet man sich auch deswegen aus, da Huawei eine Lücke hinterließ, welche es im internationalen Android-Lager zu schließen gilt.
Viele Stores, hohe InvestitionenWie CEO Lei Jun es ausdrückt, werde man sich komplett mit Apple in den Bereichen Produkte und Produkterfahrung messen lassen können. Auch in China wolle man bald der wichtigste High-End-Anbieter sein. Im zweiten Quartal 2021 war es Xiaomi zumindest schon gelungen, Apple für kurze Zeit bei den Stückzahlen zu überholen. Alleine in China möchte Xiaomi 30.000 Stores eröffnen, 10.000 gibt es zum aktuellen Zeitpunkt schon. Außerdem ist die Rede von 16 Milliarden Dollar Investitionen in Forschung und Entwicklung – über den Zeitraum von fünf Jahren gestreckt, womit man deutlich unter Apples Ausgaben liegt. Derzeit kämpft das Unternehmen allerdings ebenfalls mit weitreichenden Lieferengpässen, weswegen sich Absatzsteigerungen leichter versprechen als in die Tat umsetzen lassen.