YouTube-Offensive: Mit Mensch und Maschine gegen Hassvideos
YouTube greift in Zukunft konsequenter durch, wenn es um das Löschen von Hass- und Gewaltvideos oder anderer extremer Inhalte geht. Susan Wojcicki, Chefin des Videoportals, hat per Blogpost umfangreiche Schritte angekündigt, die die Verbreitung von Inhalten eindämmen sollen, die gegen die
hauseigenen Regeln verstoßen. Es gehe darum, die YouTube-Community und vor allem Kinder besser vor extremen Inhalten wie Gewaltvideos oder Kinderpornos zu schützen.
Mit 10.000 Menschen und Machine Learning gegen dubiose InhalteYouTubes großes Ziel für 2018 ist, das hauseigene Kontrollteam für Videoinhalte und Kommentare auf mehr als 10.000 Mitarbeiter zu
vergrößern. Zugleich werde das Netzwerk aus Akademikern, Industriegruppen und weiteren Experten, die dem Team beratend zur Seite stehen, ebenfalls ausgeweitet.
Da die menschlichen Prüfer nur über begrenzte Arbeitskapazitäten verfügen, verwendet Google zusätzlich zu den Mitarbeitern auch Machine-Learning-Methoden, die entsprechende Inhalte automatisch lokalisieren und löschen. Das Kontrollteam hat laut Wojcicki allein seit Juni fast zwei Millionen Videos auf extreme Inhalte untersucht. Gleichzeitig wurde damit auch der Früherkennungsmechanismus der verfügbaren Machine-Learning-Technologien trainiert.
Wojcicki nennt im Blog diverse Meilensteine, die das Videoportal dank der Unterstützung von Machine-Learning-Methoden bereits erreichte. Unterstützt durch die Technologie können Menschen fast fünfmal mehr Videos im jeweiligen Zeitraum entfernen als zuvor. Für die Arbeit, die Machine Learning seit Juli leistet, wären übertragen auf menschliche Mitarbeiter über 180.000 Personen mit jeweils einer 40-Stunden-Woche vonnöten.
Auch der Kommentarbereich und die Werbekunden werden bedachtHinzu kommen neue Moderationswerkzeuge für den Kommentarbereich. Allein in den letzten Wochen konnten YouTube-Kontrolleure mithilfe von Machine-Learning-Methoden Hunderte von Accounts und Hunderttausende Kommentare, die gegen die Regeln verstießen, ausfindig machen und entfernen.
YouTube kündigt zudem an, Werbetreibende besser vor einer Verknüpfung mit fragwürdigem Inhalt zu schützen. Aufgabe des Portals sei es, noch genauer darauf zu achten, welcher Content und welche Channels mit welchen Werbeinhalten verbunden werden.