YouTube sagt Adblock-Nutzern verstärkt den Kampf an
Bereits seit Jahren experimentiert das Unternehmen mit steigenden Werbeeinblendungen, gelegentlich sind sogar bis zu zehn nicht überspringbare Clips in einer einzelnen Werbeeinblendung implementiert. Nun möchte man jedoch vermehrt zur Kasse bitten: Seit Kurzem lässt sich beobachten, dass der Google-Videodienst wesentlich aggressiver gegen Nutzer mit Adblockern vorgeht. Kam es zuvor eher sporadisch zu der Bitte, diesen zu deaktivieren, ist es nunmehr kaum möglich, mehr als drei YouTube-Videos am Stück anzusehen, ohne dass eine Deaktivierung des Werbeblockers verlangt wird. Die Nachricht dahinter scheint klar, entweder man bezahle für den Dienst aus Mountain View oder man müsse nun einmal die werbefinanzierte Variante in Kauf nehmen. Für diejenigen, welche mit Werbung nicht zurechtkommen, stellt Google daher ein „YouTube Premium“-Abonnement zur Verfügung.
Experimentierphase offensichtlich beendetEntscheidet man sich allerdings weder für die kostenpflichtige Nutzung noch dazu, Tools zur Abschaltung lästiger Werbeeinblendungen auszuschalten, verweigert der YouTube-Player einfach den Dienst. Erste Hinweise zu diesem Vorgehen gibt es bereits seit Mai dieses Jahres, was das Videoportal des Suchmaschinengiganten auf Nachfrage von The Verge zu einer
Stellungnahme zu den Maßnahmen bewog. Was zunächst nur als „kleines Experiment“ ausgeschildert war, hat sich mittlerweile flächendeckend ausgeweitet. YouTube räumt jedoch ebenso ein, dass es gelegentlich zu sogenannten „False Positives“ kommen kann. Das bedeutet, dass man trotz der Abschaltung des Adblockers keinen Zugriff auf die Plattform erhält. Da sich hierüber vermehrt Nutzer in den sozialen Netzen beschweren, führte das Unternehmen einen „Problem melden“-Button ein, woraufhin sich das Google-Team persönlich des Falls annimmt.
Kaum mehr Workarounds Einige findige Anwender haben es zwar bereits geschafft, erste
Workarounds für dieses „Problem“ zu finden, dennoch scheint der Streaming-Dienst immer rigoroser mit denjenigen umzugehen, die partout nicht auf YouTubes Vorschlag eingehen möchten, sich von störender Werbung freizukaufen. So teilte beispielsweise Shanjai Raj auf X eine Idee, welche vorsieht, den Teilen-Button und dessen Einbett-Funktionalität zu nutzen, um etwaige Fehlermeldungen zu umgehen.
Premium (Lite) schafft AbhilfeWährend YouTube Premium mit 11,99 Euro zu Buche schlägt, warten einige Anwender noch auf die bereits in einigen Regionen getestete „
Premium Lite“-Mitgliedschaft, welche für 6,99 Euro daherkommt und im Prinzip nur einen werbefreien Zugang ohne weitere Vorteile verspricht.