YouTube-mp3: Musikindustrie bewirkt Ende des Streaming-Rippers
Einer der meistbenutzten MP3-Ripper für YouTube-Streams wird nicht mehr lange zur Verfügung stehen. Nachdem die Musikindustrie gegen den Dienst geklagt hatte, erklärte sich Philip Matesanz, der deutsche Seitenbetreiber von
YouTube-mp3.org, jetzt dazu bereit, die Webpräsenz zu
schließen.
Musikindustrie geht gegen YouTube-mp3.org vorWarner Bros., Capitol Records, Sony Music und weitere Musiklabels, die vom Verband der Musikindustrie in Amerika (RIAA) repräsentiert werden, gingen im letzten Jahr gerichtlich gegen
YouTube-mp3 vor. Der Online-Service ermöglicht es Nutzern, aus YouTube-Videos MP3-Dateien zu erstellen und in einem Rutsch herunterzuladen.
Der Vorwurf der in einem kalifornischen District Court eingereichten Klage bezichtigt den Dienst, diverse Urheberrechte zu verletzen und den Kopierschutzmechanismus von YouTube zu umgehen. „Über das Versprechen einer unerlaubten Lieferung kostenloser Musik hat der Angeklagte seine Website
YouTube-mp3 für Millionen von Nutzern attraktiv gemacht, die wiederum für den Angeklagten Werbeeinnahmen generieren,“ so die Labels.
Laut der International Federation of the Phonographic Industry sind die durch Ripping-Websites entstehenden Umsatzeinbußen für die Musikindustrie
größer als die Einnahmeverluste, die Raubkopierseiten verursachen.
Seitenbetreiber gibt sich geschlagenBeide Parteien haben sich kürzlich auf einen Vergleich geeinigt. Sowohl Matesanz als auch die Gegenseite bitten das Gericht demnach darum, in allen Anklagepunkten zugunsten der Labels zu entscheiden.
Der Seitenbetreiber zahlt eine Vergleichssumme in unbekannter Höhe. Zudem wird eine vorgebrachte Verfügung Matesanz verbieten, in Zukunft „wissentlich einen Dienst zu gestalten, entwickeln, betreiben oder anzubieten, der die allgemein als ‚Streamripping‘ bekannte Funktion erlaubt beziehungsweise erleichtert.“ Eines der beteiligten Musiklabels wird den Domain-Namen
YouTube-mp3.org erhalten.
Das Gericht muss dem vorgebrachten Vergleichsangebot noch zustimmen. Aktuell ist die Internetpräsenz noch erreichbar. Wie lange es dauert, bis der Service endgültig offline geht, ist nicht bekannt.