"Zahlt eure Steuern!" Aktivisten besetzen mehrere Apple Stores
Die globalisierungskritische Organisation Attac hat am Wochenende eine konzertierte Aktion gegen Apple Stores in ganz Frankreich durchgeführt. Dutzende Aktivisten drückten sich an den Sicherheitskräften vorbei, riefen Sprechchöre und hingen in den Obergeschossen Plakate auf. Darin kündigen sie an: "On arrêtera quand Apple paiera!" (Wir hören auf, wenn Apple zahlt). Hintergrund sind die 13 Milliarden Euro an Steuernachzahlungen, zu denen die EU-Kommission Apple verurteilt hatte und die der Konzern nicht zahlen möchte.
Zur Sicherheit wurden das betroffene Store-Personal bei »Apple Oper« in Paris nach der Hausbesetzung evakuiert. Die Aktivisten hielten Vorträge und spielten Musik in den Hallen der Stores. Einige von ihnen fesselten sich mit Handschellen an die Geländer des Geschäfts und warteten so auf die Polizei. Nach drei Stunden war die Aktion beendet. Bevor sie die Gebäude verließen, verteilten die Attac-Teilnehmer noch Flyer auf den verschiedenen Apple-Geräten mit Slogans, die Apples internationales Steuergebaren verurteilten.
0,005 Prozent effektive Steuern gezahltDie EU-Kommission hat im vergangenen Jahr festgestellt, dass die Steuerabsprachen zwischen Apple und dem EU-Mitglied Irland illegal gewesen seien. Effektiv habe der Konzern nur 0,005 Prozent der Einnahmen aus dem Europageschäft an den Fiskus abgegeben. Den Differenzbetrag von 13 Milliarden Euro plus Zinsen habe Irland nun nachzufordern, aber sowohl Irland als auch Apple gehen juristisch gegen diese Entscheidung vor. Attac fordert von Apple, den Widerstand aufzugeben. Zuletzt kündigte Irland an, Apples Steuermilliarden bald einzufordern und auf ein Treuhandkonto zu überweisen.
Neben den Steuernachzahlungen machte Attac Apple noch einige weitere Vorwürfe. Dazu gehören etwa die Arbeitsbedingungen bei Apples ostasiatischen Zulieferern, Umweltverschmutzung bei der Metallgewinnung und die Förderung des nach Attacs Meinung überzogenen Konsumgedankens in der Bevölkerung. Nach eigenen Angaben sorgte die Attac-Aktion für ein anschließendes Treffen mit Apple-Vertretern.
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