Zeitenwende: Musik-Downloads sind nur noch ein Nischenmarkt
Historische Zeitenwende: CDs, Downloads und Vinylscheiben spielen auf dem US-amerikanischen Musikmarkt keine nennenswerte Rolle mehr. 79 Prozent der gesamten Erlöse kamen im vergangenen Jahr von Streamingdiensten. Entgegen in der Vergangenheit vielfach geäußerten Befürchtungen führen Apple Music, Spotify, Amazon Music und alle anderen Dienste auch nicht zu sinkenden Umsätzen. Ganz im Gegenteil: Der Musikmarkt in den USA wuchs 2019 erneut kräftig.
Einnahmen in Höhe von 11,1 Milliarden US-DollarInsgesamt verbuchten die Labels 2019 zwischen New York und Honolulu Einnahmen in Höhe von 11,1 Milliarden US-Dollar, eine Steigerung um 13 Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Das teilte jetzt die
Recording Industry Association of America (RIAA) mit. Die Streamingdienste allein überwiesen zwischen Januar und Dezember 8,8 Milliarden US-Dollar, das waren 20 Prozent mehr als 2018. Davon entfielen 6,8 Milliarden US-Dollar auf Einnahmen auf der Grundlage von kostenpflichtigen Streaming-Abonnements.
Quelle: RIAA
CDs und Vinyl kommen zusammen nur auf zehn ProzentPhysikalische Medien waren im Jahr 2019 in den USA nur noch zu zehn Prozent am Gesamtumsatz der Musikindustrie beteiligt, digitale Downloads machten acht Prozent aus. Der tiefgreifende Wandel, welchen die Musikindustrie in den vergangenen zehn Jahren durchlebte, scheint damit abgeschlossen zu sein. 2009 dominierten CDs, Schallplatten und Kassetten den Markt noch zu 59 Prozent, digitale Downloads waren für 34 Prozent des Umsatzes verantwortlich. Die seinerzeit noch kaum verbreiteten Streamingdienste kamen gerade einmal auf fünf Prozent. Der Gesamtumsatz der US-amerikanischen Musikindustrie lag 2009 bei lediglich 7,8 Milliarden US-Dollar, es darf also mit Fug und Recht angenommen werden, dass Apple Music und die Mitbewerber erheblich zum Aufschwung beigetragen haben.
Langsamere Entwicklung in DeutschlandIn Deutschland ist eine ähnliche Entwicklung zu beobachten, allerdings ist sie noch nicht so ausgeprägt wie in den USA. 2018 kamen gut 46 Prozent der Umsätze von Streamingdiensten, CD-Alben sorgten für gut 36 Prozent der Erlöse, Vinylscheiben für 4,4 Prozent. Zahlen für 2019 liegen derzeit noch nicht vor, es steht aber zu vermuten, dass sich die Anteile auch hierzulande kräftig zugunsten von Spotify & Co. verschoben haben, da 2019 erstmals mehr als 100 Milliarden Songs gestreamt wurden – ein Rekordwert.