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Zensur-Vorwurf: Apple Music in China soll Inhalte regierungskritischer Sängerin entfernt haben

Apple sieht sich erneut dem Vorwurf der Zensur in China ausgesetzt. Es geht um die Musik der schwedischen Sängerin Zara Larsson, die laut der chinesischen Nachrichtenseite Global Times im Land sehr kritisch gesehen wird. Der Grund dafür sind China-kritische Äußerungen der Sängerin bei einem kürzlichen TV-Interview. Apple entfernte demzufolge daraufhin Larssons Lieder aus der China-Version des hauseigenen Musikstreaming-Dienstes.


Larsson kritisiert China in TV-Interview
Zara Larsson äußerte ihre Meinung zu China vor einer Woche gegenüber dem skandinavischen Sender TV4. Sie kündigte dort das Ende ihrer Marken-Partnerschaft mit Huawei an, die der Sängerin zufolge nicht gerade der intelligenteste Deal ihrer Karriere gewesen sei – weder geschäftlich noch persönlich. Als Grund für die Abkehr von Huawei nennt Larsson die von vielen Seiten kritisierte Verbindung des chinesischen Unternehmens zur dortigen Regierung und damit zusammenhängende Spionagevorwürfe im Ausland.

„Wir wissen: Der chinesische Staat ist kein netter Staat. Ich möchte nicht unterstützen, was die Regierung tut“, so Larsson. Daher habe sie sich von Huawei als Markenpartner getrennt. Sie könne nicht einerseits Chinas Politik kritisieren und andererseits mit einem Unternehmen zusammenarbeiten, das schon lange im Verdacht steht, allzu enge Beziehungen zur chinesischen Regierung zu pflegen. Zuvor sah sich die Sängerin zudem breiter Kritik wegen ihres Vertrags mit Huawei ausgesetzt. Das Unternehmen stritt gegenüber der Global Times erneut sämtliche Anschuldigungen ab: „Huawei ist ein weltweit agierendes Unternehmen im Privatbesitz, das vollständig der eigenen Belegschaft gehört. Keine andere Organisation ist als Eigentümer erlaubt.“

Apples entfernte bereits andere kritische Inhalte aus Chinas App Store
Apple entfernte bereits in der Vergangenheit Inhalte aus der chinesischen Variante des Streamingdienstes, die von in China unerwünschten Personen stammt oder regierungskritische Textpassagen enthält. Ein Beispiel dafür ist das Lied „The Path of Man“ des aus Hong Kong stammenden Künstlers Jacky Cheung. Der Liedtext setzt sich kritisch mit dem Tian'anmen-Massaker auseinander und erinnerte damit an Chinas gewaltsame Militäroffensive auf dem besagten Platz gegen einen Volksaufstand. Apple muss daher die Kritik hinnehmen, sich allzu willentlich den Forderungen der Staatsführung zu beugen. Im chinesischen App Store gab es zudem ähnliche Fälle entfernter Inhalte.

Kommentare

beanchen13.08.20 11:17
MTN
Apple sieht sich erneut dem Vorwurf der Zensur in China ausgesetzt.
Die Zensur geht vom Staat aus. Eine ernsthafte Alternative sich dem zu beugen würde mich echt interessieren. Glauben die Kritiker denn wirklich Apple hätte da eine Chance?
Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html
+4
aMacUser
aMacUser13.08.20 11:38
beanchen
MTN
Apple sieht sich erneut dem Vorwurf der Zensur in China ausgesetzt.
Die Zensur geht vom Staat aus. Eine ernsthafte Alternative sich dem zu beugen würde mich echt interessieren. Glauben die Kritiker denn wirklich Apple hätte da eine Chance?
Da hast du vollkommen recht. Leider interessiert das heute kaum jemanden vom "pöbelnden Volk". Apple kann nichts dafür, dass sie die Sachen in China entfernen müssen. Wenn sich Apple dort ernsthaft gegen die Regierung wenden würde, dann würde es vermutlich keine halbe Stunde dauern, bis Apple dort komplett verboten wird.
0
Wessalius13.08.20 11:47
Wie handhaben es die anderen Streaming Dienste? Beugen sie sich ebenfalls der chinesischen Regierung?
+4
Sascha77
Sascha7713.08.20 11:58
Wenn sie es nicht täten, würden Ihnen sicher fix der Saft abgedreht.

Mal von China abgesehen wäre es doch sehr bedenklich, wenn Weltkonzerne über dem Gesetz stehen würden.
0
Der echte Zerwi13.08.20 12:26
Wessalius
Wie handhaben es die anderen Streaming Dienste? Beugen sie sich ebenfalls der chinesischen Regierung?

Vermutlich schon. Nur wird darüber nicht so viel Wind gemacht wie bei Apple.
+1
teorema67
teorema6713.08.20 12:37
aMacUser
... Wenn sich Apple dort ernsthaft gegen die Regierung wenden würde, dann würde es vermutlich keine halbe Stunde dauern, bis Apple dort komplett verboten wird.

Genau. Mit China sollte man überhaupt keine Geschäfte machen. Wenn das weltweit geschähe, hätte das Regime endlich ein ernsthaftes Problem.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+7
depeche101mode13.08.20 12:51
teorema67
aMacUser
... Wenn sich Apple dort ernsthaft gegen die Regierung wenden würde, dann würde es vermutlich keine halbe Stunde dauern, bis Apple dort komplett verboten wird.

Genau. Mit China sollte man überhaupt keine Geschäfte machen. Wenn das weltweit geschähe, hätte das Regime endlich ein ernsthaftes Problem.

Tja, dass ist ja das Problem. Die Leute wollen den billigen China Kram unbedingt haben.

HUAWEI, Xiaomi, etc...
+5
aMacUser
aMacUser13.08.20 12:58
depeche101mode
teorema67
aMacUser
... Wenn sich Apple dort ernsthaft gegen die Regierung wenden würde, dann würde es vermutlich keine halbe Stunde dauern, bis Apple dort komplett verboten wird.

Genau. Mit China sollte man überhaupt keine Geschäfte machen. Wenn das weltweit geschähe, hätte das Regime endlich ein ernsthaftes Problem.
Tja, dass ist ja das Problem. Die Leute wollen den billigen China Kram unbedingt haben.

HUAWEI, Xiaomi, etc...
Also Huawai würde ich jetzt nicht als billigen Chinakram bezeichnen. Aber alles in allem hat sich China auf eine wirtschaftliche Position hochgearbeitet, ohne die es heute einfach kaum mehr geht.
+1
fleissbildchen13.08.20 13:18
Wer mit Diktaturen Geschäfte macht, muss sich den Regeln der Diktatoren beugen. Das ist ja jetzt wirklich nichts Neues. Daraus einen Zensurvorwurf an Apple zu schmieden ist doch albern.
+5
beanchen13.08.20 19:03
Wessalius
Wie handhaben es die anderen Streaming Dienste? Beugen sie sich ebenfalls der chinesischen Regierung?
Es mag welche geben, die ihr Angebot in China einstellen. Apple ist aber nicht nur ein Dienst. China ist Markt und Lieferant zugleich. Vielleicht wäre es für Apple möglich auf den Markt zu verzichten und die Produktion komplett aus China zu verschieben, Apple wäre aber auf lange Zeit nicht wiederzukennen.

teorema67
Genau. Mit China sollte man überhaupt keine Geschäfte machen. Wenn das weltweit geschähe, hätte das Regime endlich ein ernsthaftes Problem.
Wir hätten alle ein Problem.

fleissbildchen
Wer mit Diktaturen Geschäfte macht ...
Welche Geschäfte macht denn Apple mit der Regierung?
Unterwegs in Analogistan: https://www.zdf.de/comedy/heute-show/heute-show-spezial-vom-19-januar-2024-100.html
+2
WolfLe13.08.20 20:43
mal ganz rational und ohne unterschiedliche Bewertungsmaßstäbe:

1) Es spricht nicht für Frau Larsson, daß sie wegen eines VERDACHTES den Vertrag annuliert - vor allem, wenn dieser "Verdacht" ganz offensichtlich einem von den USA inszeniertem Handelskrieg geschuldet ist.

2) kann sich Frau Larsson nicht darauf berufen, in einem wesentlich netteren Land zu leben: Schweden als politische Kraft hat sich weder in der Unterstützung der Friedenspolitik von Olof Palme noch beim Schutz von Julian Assange mit Ruhm bekleckert - und von Neutralität kann auch schon lange keine Rede mehr sein.

3) ist die Vermutung, westliche Firmen seien deutlich weniger mit dem Staat liiert als chinesische spätestens seit Edward Snowden auch ins Reich der Mythen verbannt: verschiedene Maßnahmen der Geheimdienste sind ohne Unterstützung oder wenigstens Duldung durch die Industrie gar nicht machbar

Fazit: Wer selbst im Glashaus sitzt, sollte nicht mit Steinen werfen - vielleicht ist es einfach egal, welchem Schurken(-staat) man dient
+1
pogo3
pogo316.08.20 17:38
Genau. Mit China sollte man überhaupt keine Geschäfte machen. Wenn das weltweit geschähe, hätte das Regime endlich ein ernsthaftes Problem.
Die Annahme dies könnte auch nur annähernd so geschehen ist utopisch, weltfremd.
Ich schmeiss alles hin und werd Prinzessin.
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teorema67
teorema6716.08.20 18:30
pogo3
teorema67
Genau. Mit China sollte man überhaupt keine Geschäfte machen. Wenn das weltweit geschähe, hätte das Regime endlich ein ernsthaftes Problem.
Die Annahme dies könnte auch nur annähernd so geschehen ist utopisch, weltfremd.

Stimmt, genau deswegen hab ich das geschrieben. Ebenso utopisch und weltfremd ist nämlich, dass der personalintensive Schwerfernverkehr auf der Straße abnimmt und wenigstens mit einem 50-%-Anteil auf die Schiene kommt (derzeit 17 %), dass stillgelegte Strecken und Güterbahnhöfe in nennenswertem Umfang reaktiviert werden, dass in DE der ÖV außerhalb der Metropolen nennenswert gestärkt wird, dass der gesamte Straßenverkehr elektrisch abgewickelt wird, dass die fossile Stromerzeugung beendet wird, dass statt ständigem Mehrverbrauch auch Energiesparen überlegt wird, dass Flugzeuge wegen Corona nicht voll besetzt werden und und und und ...

Jeden Tag werden Dutzende solcher Utopien in der Tagesschau propagiert
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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