Zu kompliziert für den App Store: Phil Schiller über kostenpflichtige Updates
Wenn ein Programm, welches über den App Store oder Mac App Store vertrieben wird, ein großes Update erhält, gibt es für den Entwickler nur zwei Möglichkeiten: Entweder er stellt es allen Nutzern der Vorgängerversion kostenlos zur Verfügung oder er stellt es als komplett neues Programm in den Store, sodass Bestands- wie Neukunden gleichermaßen zur Kasse gebeten werden. Die Möglichkeit für kostenpflichtige Updates, für die Nutzer der vorangegangenen Version weniger zahlen müssten als Neukunden, gibt es nicht.
Unterschiedliche Preise für unterschiedliche Kundengruppen zu kompliziertDas wird sich auch in der nächsten Zeit nicht ändern, wie das aktuelle Interview von Gadget 360 mit Apples Marketingchef Phil Schiller nahelegt. Auf die Frage nach kostenpflichtigen Updates äußerte er Zweifel, ob das wirklich noch in die heutige Zeit passe. Außerdem sei eine Implementierung in den App Store „viel komplizierter als die Leute denken“. Zwar stellte er klar, dass Apple auch komplizierte Dinge angehe, aber gerade dieses Beispiel stamme ja noch aus der Zeit des Software-Handels mit eingeschweißten Datenträgern. „Für einige Entwickler ist es noch sehr wichtig, aber für die meisten ist es nicht die Zukunft, auf die wir zugehen“, sagte er. Daher sollte der App Store keine Ressourcen dafür aufwenden.
Kompliziert sei der Mechanismus, weil er das Grundkonzept des Stores »1 App - 1 Preis« konterkariere. Verschiedene Kundengruppen müssten für dasselbe Produkt unterschiedliche Preise angezeigt bekommen. Diese sogenannte Preisdiskriminierung müsste dann in verschiedenen Ausprägungen angeboten werden.
Schillers Empfehlung: AbonnementsDeswegen bevorzugt Schiller für Entwickler das Konzept des Abonnements, welches der App Store bereits anbietet. Hier müssen Kunden zur Nutzung der Software regelmäßig einen Betrag zahlen und würden auf diese Weise den Aufwand für große Updates finanzieren. Viele Anbieter sind schon aufs Abomodell umgestiegen - allen voran Adobe bei der Creative Suite und Microsoft bei Office 365 -, was aber auch bei vielen Kunden für Unmut sorgte.
Apple bleibt offenAm Ende des Themas kündigte Schiller allerdings an, weiter in Kontakt mit den Entwicklern zu bleiben. Auf diese Weise werde Apple feststellen, wie wichtig kostenpflichtige Updates für die Gemeinde ist. „Wir bleiben dafür offen“, versprach er, „aber es ist schwerer als man denkt.“
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