Zuckerberg: Apple Vision vielleicht die Zukunft – aber keine Zukunft, die ich will
Was auch immer jenes "Metaversum" im Detail sein soll, das seit geraumer Zeit immer wieder erwähnt wird, für Facebook bzw. das Dachunternehmen Meta handelt es sich um die Zukunft der Computerbenutzung. Vereinfacht zu beschreiben ist der Begriff mit Verlagerung von Aktivitäten in eine virtuelle Umgebung – welche sich nur mit entsprechender VR-/AR-Hardware betreten lässt. Auf der WWDC stellte Apple den Ansatz vor, wie die Apple Vision Pro das "Spatial Computing" revolutionieren kann. Meta-CEO Mark Zuckerberg hat sich zum 2024 erscheinenden Apple-Headset
geäußert und eingeräumt, dass die Vision Pro durchaus das Zeug habe, als "Future of Computing" zu gelten. Eine Einschränkung: Nicht die Zukunft, die er gerne hätte.
Geradezu philosophische UnterschiedeApples und Metas Werte seien grundverschieden, so Zuckerberg. Meta konzentriere sich darauf, Technologie zugänglich und günstig zu machen, Apple wähle den entgegengesetzten Weg. Der High-End-Ansatz sei durchaus sinnvoll für die Anwendungsbereiche, welche Apple in den Vordergrund stelle – dies aber zu einem Vielfachen des Preises anderer Headsets. Es sei nicht zu erkennen, welche "magischen Lösungen" Apple ersonnen habe, die nicht auch von Meta-eigenen Entwicklerteams aufgebracht wurden. Apples eingesetzte Technologie samt enorm hoher Auflösung sei eindrucksvoll, dafür aber auch so energieintensiv, dass man einen externen Akku mitführen müsse.
"Anti-Social" vs. "Social"Nicht nur der Preis, auch die Zielrichtung unterscheide sich von Metas Überzeugungen. Die Apple Vision Pro bezeichnet Zuckerberg als "Anti-Social", wohingegen die Meta-Headsets ("Meta Quest") zutiefst auf Gemeinschaftlichkeit ausgerichtet seien. Dies erkenne man schon an der Art des Marketings, denn Apple zeige immer nur Personen, die alleine auf der Couch sitzen oder alleine arbeiten. Man befinde sich in aufregenden Zeiten mit einem Wettbewerb, welche Ansätze sich langfristig durchsetzen. Apples nun dargelegtes Konzept mache es nur um so spannender – stimme ihn jedoch auch optimistischer, den besseren Pfad eingeschlagen zu haben.
MarktlageBislang gelang es noch keinem Hersteller, direkte kommerzielle Erfolge mit Headsets zu erreichen. Auch Facebook bzw. Meta investierte viele Milliarden in die Entwicklung, wenngleich die Absatzzahlen allgemein als Flop gelten. Wie Ming-Chi Kuo kürzlich ausführte, sei Apples Produkt als
letzte Chance einer strauchelnden Branche zu sehen. Den Druck auf bisherige Anbieter erhöht Apple massiv, denn selbst wenn die Vision Pro für die meisten Nutzer schlicht zu teuer ist, deklassieren die Spezifikationen alle bisherigen AR-/VR-Geräte.