Zuckerberg sieht Apples Arbeit an AR-Brille skeptisch: „Wie eine vor das Gesicht gehaltene Apple Watch“
Gerüchte über Apples intensive Arbeit an einem neuartigen VR/AR-Wearable-Produkt für den Kopf sind schon seit Langem im Umlauf. Das Unternehmen soll sowohl an einem leistungsstarken VR-Headset als auch einer eleganten AR-Brille tüfteln. Mark Zuckerberg sieht die Bemühungen des Unternehmens aus Cupertino skeptisch. Dem Facebook-Chef zufolge seien die technologischen Voraussetzungen noch lange nicht gegeben, um eine wirklich gute AR-Brille entwickeln zu können. Daher bestehe die Gefahr, dass Unternehmen wie Apple ein halbgares Produkt auf den Markt bringen.
„Aktuelle Hardware reicht für AR-Brillen nicht aus“Zuckerberg beschreibt im Interview mit
The Verge den schwierigen Übergang von aktuellen VR-Headsets – wie der zu Facebook gehörenden Oculus-Modellreihe – hin zu schlankeren und leichteren AR-Wearables, die vom Gehäuse her kaum noch von normalen Brillen zu unterscheiden sind. Entsprechende Glasses-Baureihen seien erst dann sinnvoll, wenn sie wie Brillen aussehen und zudem Hologramme in die jeweilige Umgebung des Nutzers projizieren können.
Für das technologisch aufwendige Verfahren ist laut Zuckerberg extrem viel Rechenleistung vonnöten. Aktuelle Hardware könne das nicht auch nur im Ansatz leisten, wenn sie in ein normales Brillengestell passen soll. Es brauche noch eine lange Zeit, bis alle erforderlichen Bauteile in der geringen Größe verfügbar sind.
Zuckerberg hofft auf einen entsprechenden Entwicklungsdurchbruch in den kommenden fünf Jahren. Apple soll Berichten zufolge Ende 2019 im Rahmen einer firmeninternen Veranstaltung Mitarbeiter über den VR/AR-Fahrplan informiert haben. Demnach soll 2022 ein leistungsstarkes VR/AR-Headset des Unternehmens erscheinen. 2023 folge die AR-Brille. Apple-Leaker Jon Prosser prognostizierte die Apple-Brille dagegen schon für das Frühjahr 2021.
Unternehmen wie Apple suchen nach Abkürzungen bei der EntwicklungUm AR-Brillen so schnell wie möglich auf den Markt bringen zu können, suchen viele Unternehmen momentan nach Abkürzungen bei der Entwicklung, so Zuckerberg. Dazu gehöre es beispielsweise, auf Hologramm-Darstellungen zu verzichten und nur bestimmte Informationen vor dem Auge des Nutzers abzubilden. Das sei vom Prinzip her kaum mehr als eine vor das Gesicht gehaltene Apple Watch: „Ich persönlich finde das nicht besonders ansprechend. Es wäre kein Produkt, für das wir uns bei Facebook begeistern könnten oder Entwicklungszeit opfern würden, da es unsere anvisierten Nutzungsszenarien nicht abdeckt.“
Vielleicht entwickle jedoch jemand anderes ein solches Produkt, so Zuckerberg. Der Facebook-Chef spielte mit dem letzten Kommentar auf die diesbezüglichen Bemühungen von Apple und anderen Unternehmen an.