"Zuckerberg sollte zurücktreten": Ehemaliger Sicherheitschef fordert neuen CEO für Facebook
Neuer Chef von Facebook sollte Microsoft-Präsident Brad Smith werden. Das schlägt Alex Stamos vor, der ehemalige Sicherheitschef des Sozialen Netzwerks. Seiner Ansicht nach verfügt Mark Zuckerberg über zu viele Machtbefugnisse, er sollte daher seine derzeitige Position aufgeben und sich anderen Aufgaben im Unternehmen widmen.
Stamos verließ Facebook im Jahr 2018Stamos, der Facebook 2018 verließ, äußerte sich einem
Bericht von CNBC zufolge im Rahmen der "Collision Conference" in der kanadischen Metropole Toronto. Nach dem Weggang von Chief Product Officer Chris Cox im März dieses Jahres nehme Zuckerberg zusätzlich zu seinen Verpflichtungen als CEO de facto auch noch dessen Aufgaben wahr, sagte der ehemalige Facebook-Manager. "Er sollte sich darauf konzentrieren und die Führungsposition jemand anderem übertragen." Ein geeigneter Kandidat sei beispielsweise Brad Smith, zurzeit Präsident und Chefjurist von Microsoft.
Alex Stamos
"Zuckerberg hat zu viel Macht"Zuckerberg halte bei Facebook zu viel Macht in Händen, sagte Stamos, er müsse etwas davon abgeben und sich aus der Gesamtleitung zurückziehen. Stattdessen solle sich der Gründer des weltweit größten Sozialen Netzwerks auf die Entwicklung neuer Produkte konzentrieren. Die Verpflichtung eines neuen CEO kann Stamos' Auffassung zufolge darüber hinaus nach innen und außen signalisieren, dass Facebooks Unternehmenskultur sich ändern muss. Damit spielt der ehemalige Sicherheitschef unter anderem auf die zahlreichen Skandale in Sachen Datenschutz an.
Zerschlagung löst keine ProblemeIn diesem Zusammenhang immer wieder geäußerte Forderungen nach einer Zerschlagung von Facebook sind nach Stamos' Meinung zwar legitim. Sie würden aber die grundlegenden Probleme nicht lösen, von denen alle Sozialen Netzwerke betroffen seien, nämlich der Verbreitung von falschen Informationen und des Missbrauchs ihrer Werbenetzwerke zu politischen Zwecken. "Dadurch, dass man aus einem großen drei kleinere Unternehmen macht, verbessert man diese Situation nicht", so Stamos.
Missbrauch als einer der Ersten entdecktAls Sicherheitschef von Facebook war Stamos von Beginn an mit den Vorgängen rund um die Präsidentschaftswahlen des Jahres 2016 befasst. Seinerzeit wurde das Soziale Netzwerk mit Falschmeldungen überhäuft und entwickelte sich zu einer Plattform für politisches Mobbing. Der Manager gehörte darüber hinaus zu den ersten Mitarbeitern des Unternehmens, die dessen Missbrauch durch fremde Mächte zum Zwecke der Beeinflussung der Wahlen entdeckten.