Zur Datenspionage: China zapft iPhones von Touristen an
China versucht offenbar verstärkt, nicht nur an die Smartphone-Inhalte der eigenen Bevölkerung, sondern auch an die entsprechenden Daten von Touristen zu gelangen. Chinesische Grenzkontrollen an der Xinjiang-Region fordern westliche Reisende laut Berichten dazu auf, ihr Smartphone auszuhändigen. Sowohl Android-Gerät als auch iPhones sind davon betroffen – jedoch auf unterschiedliche Art und Weise. In der Xinjiang-Region geht China gegen die dortige muslimische Bevölkerung mit besonders strikten Überwachungsprogrammen und Unterdrückungsmethoden vor.
China-Spyware für Android-GeräteBei Android-Geräten installieren Grenzpolizisten demnach eine Spyware-App, die es chinesischen Behörden erlaubt, den Datenverkehr verschiedenster Apps zu überwachen. Dazu zählen Kalender, Kontakte, Anruflisten und Textnachrichten. Entsprechende
Informationen stammen von Journalisten der Süddeutschen Zeitung. China geht es in erster Linie darum, Inhalte zu finden, die auf islamischen Extremismus hinweisen. Aber auch beispielsweise akademische Bücher über den Islam oder Lieder mit entsprechenden Inhalten können zu Verdächtigungen führen.
Andere Methode zur Datengewinnung bei iPhonesBei iPhones wenden die Grenzschützer im Reich der Mitte Vice
zufolge eine andere Methode an – sie laden mithilfe von bestimmtem Equipment die Daten eines iPhones auf ein dazu vorgesehenes Gerät herunter. Dabei handelt es sich wahrscheinlich um ein Universal Forensic Extraction Device (UFED). Behörden können darüber an einen Großteil der iPhone-Daten gelangen und diese auswerten. Zum Einsatz kommt höchstwahrscheinlich das
Entsperr-Tool von Cellebrite.
Anders als auf Android-Smartphones würde Behörden eine Spyware auf iPhones kaum etwas nützen, da das Apple-Betriebssystem durch umfangreiches Sandboxing und andere Sicherheitsvorkehrungen besser gegen entsprechende Spionagesoftware geschützt ist. Daher sind für iPhones aufwendigere Verfahren erforderlich, um an die darauf befindlichen Nutzerdaten zu gelangen.