Zwangsentschlüsselung: Apple trifft Australiens Rechtsminister
Australiens Attorney-General George Brandis wird sich in dieser Woche mit Apple treffen, um die Gesetzesinitiative zur Zwangsentschlüsselung von Messenger-Nachrichten zu diskutieren. Der zur Liberal Party of Australia gehörende Brandis übernimmt in Australien in seiner Position einige Aufgaben des hiesigen Innenministers und Justizministers. Er soll die Umsetzung der Kabinett-Initiative zur Zwangsentschlüsselung rechtlich begleiten und setzt eigenen Angaben zufolge zunächst auf Freiwilligkeit.
Sofern die Unternehmen jedoch nicht freiwillig die gewünschten Daten an die australischen Behörden herausrücken, werde aber ein entsprechendes Gesetz greifen. Dieses befinde sich in der Vorbereitung und werde Polizei und Geheimdiensten die Möglichkeiten einräumen, auf verschlüsselte Daten der Messenger-Dienste zuzugreifen. Hierbei
habe Australien neben mutmaßlichen Terroristen auch Kriminelle im Visier.
Während sich Apple bislang nicht öffentlich zu den Plänen äußerte, kritisiert Facebook die Gesetzesinitiative. Nach Ansicht von Facebook sei die Schwächung der gesamten Verschlüsselung unnötig, da bereits ein System für Geheimdienste existiere, das im Gegensatz zum geplanten Gesetz individuell auf Zielpersonen zugeschnitten werden kann.