Zwei Jahre HomePod – hat Apple das Interesse verloren?
Der HomePod gehörte zu jenen Produkten, die von der Gerüchteküche schon lange Zeit zuvor treffsicher vorhergesagt wurden. Allerdings ging man in den Berichten immer von einem Siri-Lautsprecher aus, wohingegen Apple den HomePod explizit als Lautsprechersystem vermarktete, der auch Siri-Steuerung mitbringt. Dass Apple die Prioritäten verschoben hatte, fußte auf einen simplen Umstand. Inzwischen hat Siri zwar maßgeblich aufgeholt, zum Zeitpunkt der Produktvorstellung (Juni 2017) hinkte Siri aber meilenweit hinter den Google- und Amazon-Konkurrenten hinterher. Die starke Betonung von Siri hätte daher eher als Gegenargument anstatt als Feature gegolten. Seit genau zwei Jahren ist der HomePod nun schon auf dem Markt und wie wir bereits in einem
früheren Artikel dargelegt hatte: Es wurde leise um den Lautsprecher.
Keine Neuerung seit MarkteinführungDie einzige maßgebliche Neuerung war seitdem, dass Apple im April 2019 mit
Preissenkungen auf die eher verhaltene Nachfrage reagiert hatte. Statt 349 Dollar sind es seitdem nur noch 299 Dollar, hierzulande werden daraus 329 Euro (Zum Store:
). Sollte die Hoffnung gelautet haben, damit nun sprunghaft für mehr Marktanteile zu sorgen, dann ging die Rechnung nicht auf. Eine Marktanalyse besagte, dass Amazon und Google weiterhin fast 95 Prozent des Marktes unter sich aufteilen. Der HomePod folgt erst weit abgeschlagen auf dem dritten Platz und wenig deutet auf eine Trendwende hin.
HomePod mini kam nichtSeit Verkaufsstart des HomePods (9.2.2018) kursierten immer wieder Gerüchte, Apple wolle eine neue, günstigere Baureihe vorstellen. Bekanntlich erschien ein solcher "HomePod mini" aber nie, konkrete Hinweise auf baldige Markteinführung gibt es ebenfalls nicht. Damit bleibt die Situation für den HomePod unverändert: Nutzer sind von der Soundqualität und der einfachen Handhabung überzeugt, doch Massenappeal hat der HomePod nicht.
Keine Chancen auf dem Markt?Das Gebotene ist offensichtlich unzureichend, um ein schlagkräftiges Argument zu bieten, tiefer als bei Konkurrenzprodukten in die Tasche zu greifen – obwohl die Audioqualität der meisten anderen Smart Speaker merklich schlechter ist. Es gilt als ziemlich sicher, dass Apple mit wesentlich höherem Absatz gerechnet hatte. Möglicherweise erkannten die Produktstrategen, dass derzeit kein Ankommen gegen die alteingesessenen Hersteller in dieser Sparte ist – weswegen die Vorstellung einer weiteren Baureihe wohl in der Prioritätenliste nach unten rutschte. Apple wird die Kategorie natürlich nicht einfach so sterben lassen, allerdings auch nicht mit dem Ehrgeiz weiterentwickeln, als hätte der HomePod rasch hohe Marktanteile erobert.