eSIM-Funktionen kommen mit iOS 12.1 – drei deutsche Anbieter sagen Unterstützung zu
Zum ersten Mal setzt Apple eingebaute "eSIM" bei den iPhone-Modellen ein. Mit der nun vorgestellten iOS-Betaversion 12.1 können Besitzer der neuen Geräte Xs, Xs Max und XR somit zwei SIM-Karten einsetzen: eine physikalische Nano-SIM und eine digitale Variante. Allerdings muss auch der jeweilige Mobilfunk-Provider die Option unterstützen. Drei deutsche Anbieter haben sich dazu schon bereit erklärt.
eSIM contra Apple SIMBei der eSIM (embedded SIM) handelt es sich um eine fest verbaute Variante, die sich durch das Einscannen eines QR-Codes oder einen verschlüsselten Aktivierungscode freischalten lässt. Sie ist nicht zu verwechseln mit der
Apple SIM, die zwar auch programmierbar ist, aber einem anderen Standard entspricht und zur Zeit nur in iPads Verwendung findet. Bei älteren Modellen können die Apple-SIM-Nutzer die Karte physikalisch einsetzen und anschließend aus verschiedenen Anbietern wählen.
Support-Dokument gibt HilfestellungApple hat bereits ein Support-Dokument
online gestellt, das erklärt, wie man die Dual-SIM-Funktionen der neuen iPhones verwendet. Dabei erwähnt die Seite, dass über die eSIM ebenfalls mehrere Mobilfunk-Accounts verwendet werden können. Der Anwender darf jedoch immer nur einen Tarif über die digitale Karte nutzen. Das iPhone speichert die unterschiedlichen Tarife in den Einstellungen, von dort aus lassen sie sich aktivieren. Mit beiden Karten (Nano- und eSIM) kann der iPhone-Besitzer telefonieren und Nachrichten versenden. Läuft mit einer Nummer schon ein Gespräch, leitet das iPhone eingehende Anrufe von der zweiten Telefonnummer auf die Mailbox um. Weiterhin können die Geräte jeweils nur ein mobiles Datennetz auf einmal nutzen.
Unterschiedliche Priorität festlegbarDer iPhone-Besitzer darf seine verschiedenen Tarife frei benennen und anschließend ihr Zusammenspiel festlegen. Apple will, dass er eine Standardnummer festlegt, über die er iMessage und FaceTime verwendet. Auch Anrufe und Nachrichten an eine Person ohne Eintrag im Adressbuch tätigt das iPhone künftig von dieser Nummer. Zudem lässt sich eine Leitung ausschließlich für mobile Daten konfigurieren – praktisch etwa im Urlaub. Das iPhone merkt sich, welche Nummer von welchem Tarif angerufen wurde und verwendet sie automatisch wieder. Zudem kann man pro Kontakt einen "Bevorzugten Mobilfunktarif" verknüpfen.
Drei deutsche Mobilfunkanbieter haben schon zugesagtDie Nutzer der Beta von iOS 12.1 können theoretisch schon zwei Tarife nutzen, in der Praxis gibt es einige Hürden. Bisher bestätigten drei Anbieter ihre Unterstützung offiziell: die Deutsche Telekom, Vodafone und erst vor wenigen Tagen O2 (Telefonica). Vodafone schreibt, man unterstütze generell alle GSMA-konformen eSIMs (und damit beispielsweise keine Apple SIM). Bisher führt das Aktivieren einer eSIM in der iOS-Beta jedoch zur Sperrung des Mobilfunkzugangs der Karte. Man arbeite an der Umsetzung und werde die Unterstützung erst bei der finalen Version von iOS 12.1 freigeben,
teilte das Unternehmen einem Online-Magazin für Telekommunikation mit. Bei der Telekom kommen Interessenten über das Beantragen einer Multi-SIM-Karte an die eSIM. Die kostet allerdings zusätzlich 5 Euro pro Monat. O2 will wohl zum Weihnachtsgeschäft die eSIM für iPhone Xs, Xs Max und XR
einführen.
Verfügbarkeit in Österreich und der Schweiz gemischtApple führt in seiner
Liste auch den österreichischen Telekom-Ableger T-Mobile Austria auf. Das Unternehmen
bestätigte österreichischen Kollegen bereits die Unterstützung. A1 soll an der eSIM interessiert sein. Der Anbieter "Drei" hingegen bietet keine entsprechenden Produkte an, obwohl man für die Huawei Watch 2 eine entsprechende Lösung im Programm hat. In der Schweiz hat anscheinend noch kein Mobilfunkbetreiber zugesagt, Swisscom prüft angeblich ein entsprechendes Engagement.