iCloud-Inklusivvolumen von 5 GByte: Klage im US-Berufungsgericht gescheitert
Wer sich das erste Apple-Gerät zulegt, legt sich wahrscheinlich ein iCloud-Account an und freut sich über die integrierten Features: Speicherplatz, Sync, Browser-Zugang auf Notizen und iWork, automatische Backups, iCloud-Fotomediathek, kostenlose E-Mail-Adresse – doch wer alle diese Features aktiviert, stößt über kurz oder lang an die eingebaute Volumenbegrenzung: Bei 5 GByte ist Schluss. Wer mehr will, muss monatlich zahlen, und zwar 1 bis 60 Euro. Einige US-Amerikaner sahen darin einen unausweichlichen Zwang und ein falsches Werbeversprechen – und zogen Apple vors Gericht. Ein Berufungsgericht hat diese Klage nun endgültig
abgewiesen. Den Zwang, so die Richter, konnten die Kläger nicht hinreichend nachweisen.
Das Verfahren setzte auf den California's Legal Remedies Act (CLRA) und das Unfair Competition Law (UCL). Die Hauptargumentation: Apple verspreche, dass Anwender problemlos mit den gratis bereitgestellten fünf GByte zurechtkämen. Dies sei aber faktisch unmöglich. Deshalb würden frustrierte Kunden ein Abonnement abschließen – aus Sorge, ansonsten ihre Daten zu verlieren. Doch fehlten den Richtern die Beweise dafür: In der Klageschrift wird argumentiert, dass 20 Prozent aller Kunden ein Abo abschlössen. Bei faktischem Zwang wäre die Zahl höher. Pikanterweise schafften es zwei der Kläger bis zur Hauptverhandlung, iCloud weiterhin ohne Abonnement zu nutzen. Die Entscheidung des Berufungsgerichts in San Francisco bedeutet höchstwahrscheinlich das Ende dieser Klage; zwar wäre noch eine Petition an das US Supreme Court möglich, doch die Chancen auf Anhörung scheinen sehr gering.
Weitere Klagen laufenEs ist nicht das einzige Verfahren, bei dem Richter über eine rechtmäßige Angebotsgestaltung von Apples Cloud-Angebot entscheiden müssen: Eine
Sammelklage von März 2024 wirft dem Konzern aus Cupertino eine marktbeherrschende Stellung, überzogene Preise sowie bevorzugte Behandlung von iCloud in den hauseigenen Betriebssystemen vor. In Großbritannien klagt eine
Verbraucherorganisation und wirft ebenfalls einen De-Facto-Abo-Zwang vor aufgrund von iCloud-exklusiven Features. Auch hier wird argumentiert, Apples monatliche Preise seien überzogen.
Preisstufen iCloud+ (Stand: 09. Dezember 2024)Speicherplatz | Preis |
50 GByte | 0,99 €/Monat |
200 GByte | 2,99 €/Monat |
2 TByte | 9,99 €/Monat |
6 TByte | 29,99 €/Monat |
12 TByte | 59,99 €/Monat |
Quelle:
Apple