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iCloud behält Safari-Verlauf noch bis zu ein Jahr nach Löschung (Aktualisierung)

iCloud bietet zum einen die Möglichkeit eines Online-Backups, aber auch die Synchronisation von Daten zwischen verschiedenen Geräten. Letzteres wird recht häufig von Apple-Nutzer verwendet, birgt aber im Fall von Safari ein Datenschutzproblem. Wie die Hacker von Elcomsoft berichten, verschwinden zwar die über iCloud synchronisierten Webseiten sofort auf allen Geräten mit Safari, wirklich weg sind diese aber nicht.


So hat Elcomsoft in den eigenen Hacker-Werkzeugen eine neue Funktion integriert, mit der sich der vermeintlich gelöschte Safari-Verlauf wiederherstellen lässt. In Tests war es je nach iCloud-Konto möglich, besuchte Webseiten noch bis zu ein Jahr nach deren Löschung wiederherzustellen, weil iCloud nach wie vor die Datensätze vorhält.

Ganz neu ist das Problem mit dem Safari-Verlauf aber ohnehin nicht, da auch lokal eine recht starke Verzögerung auftreten kann. In der von Safari gepflegten SQLite-Datenbank sind die besuchten Webseiten laut Elcomsoft noch bis zu vier Monate nach der Löschung des Eintrags noch auffindbar. Im Zusammenspiel mit Backups lässt sich daher nahezu jede besuchte Webseite ermitteln.


Das Problem betrifft sowohl Safari auf dem Mac als auch auf iPhone und iPad. Eine Lösung gibt es nur im Fall des Mac, wo sich die SQLite-Datenbank manuell löschen lässt. Sie befindet sich im Nutzer-Ordner unter Library/Safari/History.db. Mittels +J lässt sich der standardmäßig versteckte Library-Ordner im Finder wieder einblenden.

In allen anderen Fällen muss gegebenenfalls auf die iCloud-Synchronisation bzw. Safari verzichtet werden. Mit Chrome, Doplhin und Firefox gibt es auch genügen Alternativen für iPhone und iPad.

Aktualisierung:
Apple hat schnell reagiert und stellt nur noch gelöschte Safari-Webseiten der letzten zwei Wochen an. Ob ältere Seiten tatsächlich gelöscht werden, ist aber unklar. Ein Stellungnahme seitens Apple gibt es in der Angelegenheit nicht - weder gegenüber Medien noch gegenüber Sicherheitsexperten.

Kommentare

thomas b.
thomas b.09.02.17 13:38
Mit den Lesezeichen scheint es ähnlich zu sein. Als ich im Dezember mein neues iPhone eingerichtet habe, kamen aus der iCloud unzählige längst gelöschte Lesezeichen wieder, die dann auch auf den Mac zurück synchronisiert wurden. Erschwerend am hinzu, dass diese teilweise an anderer Stelle als vorher auftauchten und die Aufräumaktion nervig wurde. Und weil das allein wohl noch nicht genug war, kamen sie nach dem Löschen sogar noch ein paar Mal ungefragt wieder.
+3
teorema67
teorema6709.02.17 15:03
Das gehört so: Bloß nix wegwerfen
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
+2
Waldi
Waldi09.02.17 15:51
Ja, die Cloud. Aktuelle Lesezeichen werden nie synchronisiert und die älteren irgendwann nach Zufall. 😕
vanna laus amoris, pax drux bisgoris
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flyingangel09.02.17 16:31
Macht aus meiner Sicht auch absolut Sinn. Ein gelöschter Link wird nicht gelöscht, sondern nur als gelöscht markiert. Damit kann bei der Synchronisierung auf diese Info zurückgegriffen werden und auch am 2ten Gerät aus der Liste gestrichen werden. Sobald der Eintrag tatsächlich in der Cloud gelöscht werden ist es für weitere Geräte schwer zu erkennen, ob auf einem Gerät gelöscht oder auf einem anderen hinzugefügt wurde. So steht der Link online mit entsprechender Info und alle Geräte haben die selbe Info.
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teorema67
teorema6709.02.17 20:33
Waldi
Ja, die Cloud. Aktuelle Lesezeichen werden nie synchronisiert und die älteren irgendwann nach Zufall. 😕
Ich bin mit Chrome sehr zufrieden. Alle Lesezeichen werden hier zuverlässig über 4 Plattformen synchronisiert.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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dan@mac
dan@mac09.02.17 21:50
Auf anderen Seiten steht, dass das von Apple schon serverseitig behoben wurde...
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sierkb09.02.17 22:14
dan@mac
Auf anderen Seiten steht, dass das von Apple schon serverseitig behoben wurde...


heise, 09.02.2017
[…]
Apples Cloud-Dienst synchronisiert zahlreiche Browser-Daten, darunter Lesezeichen, geöffnete Tabs und den Verlauf zwischen eigenen Geräten. Die Funktion ist standardmäßig aktiv, wenn der Nutzer sich mit einer Apple ID anmeldet, sie besteht unabhängig vom iCloud-Backup, das die Daten von iPhone und iPad regelmäßig sichert.

Für Nutzer besteht kein simpler Weg, um diese Safari-Datenbank bei iCloud zu löschen. Wie lange der Browser-Verlauf bei Apple bestehen bleibt, wenn der Nutzer die Safari-Synchronisation in den iCloud-Einstellungen abschaltet, bleibt unklar.

Apple scheint Problem nun anzugehen

Es ist nicht das erste Mal, dass Apple iCloud-Nutzerdaten länger aufbewahrt als gedacht: Elcomsoft wies im vergangenen Jahr daraufhin, dass sich etwa gelöschte Fotos aus der iCloud-Fotomediathek erheblich später noch wiederherstellen lassen – und nicht nur für 30 Tage, wie Apple zur Sicherheit vorsieht. Apple beseitigte das Problem damals umgehend und scheint nun – nachdem das Problem publik wurde – auch ältere Daten aus dem Safari-Verlauf zu löschen. Derzeit könne man auf Testgeräten nur noch die Verlaufseinträge der letzten zwei Wochen einsehen, schreibt der Forensik-Software-Hersteller – mitsamt der in diesem Zeitraum vom Nutzer gelöschten Webseitenaufrufe.
(lbe)
Quelle: heise (09.02.2017): iCloud schlampt offenbar beim Löschen des Browser-Verlaufs
Aus dem Verlauf von Apples Browser Safari gelöschte Webseiten-Besuche verschwinden zwar von den synchronisierten Geräten, lassen sich aber noch rund ein Jahr später aus iCloud rekonstruieren, warnt der Hersteller eines Forensik-Tools.

Elcomsoft, 09.02.2017
[…]
Update: we have informed media about this issue in advance, and they reached Apple for comments. As far as we know, Apple has not responded, but started purging older history records. For what we know, they could be just moving them to other servers, making deleted records inaccessible from the outside; but we never know for sure. Either way, as of right now, for most iCloud accounts we can see history records for the last two weeks only (deleted records for those two weeks are still there though).

Good move, Apple. Still, we would like to get an explanation.
Quelle: ElcomSoft (09.02.2017): ElcomSoft Extracts Deleted Safari Browsing History from iCloud




, : Ganz unrecht hat er da jeweils wohl nicht mit dieser Sichtweise, dem kann man durchaus was abgewinnen und zustimmen und es nicht völlig von der Hand weisen, denke ich.
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ocrho11.02.17 11:10
Also ich habe Safari-iCloud-Syncro auf den Mac deaktiviert, weil selbst beim neusten macOS 10.12.3 der Syncro-Job der Safari-Tabs bei mir ständig 110% CPU-Auslastung erzeugt. Seit dem ich die Safari-iCloud-Syncro deaktiviert habe bleibt mein Lüfter still. Das ist ein Bug den Apple selbst nach der Kritik vom US-Verbraucherschutzorganisation (beim Test des neusten MacBook Touchbar) nicht komplett gelöst hat. Das ist Schade, weil ich fand gelegentlich diese Funktion schon praktisch als sich ständig E-Mails mit URL's vom iPad und Mac zuzusenden.

Zum Datenschutz: Wer die Möglichkeiten hat, der greift die Browser-Daten bei den DNS-Auskunftszentralen ab, weil diese sagen welche IP-Adresse aktuell gilt. Einen Zugriff auf die iCloud benötigen diese nicht.
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teorema67
teorema6711.02.17 12:11
ocrho
... weil selbst beim neusten macOS 10.12.3 der Syncro-Job der Safari-Tabs bei mir ständig 110% CPU-Auslastung erzeugt ...
Echt? Ich habe den Safari Bookmark Sync eh deaktiviert, da ich Chrome nutze, der macht keinen Ärger. Und dass Safari weniger Strom verbraucht als Chrome, halte ich für ein Gerücht, gefühlt ist das nicht so.
Rassismus ist, überall Rassismus zu wittern, wo keiner ist, und damit echten Rassismus zu bagatellisieren. (Dieter Nuhr)
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