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iFixit: Apples „Self Repair“-Programm macht die Lage schlechter, nicht besser

Wer eine Reparatur seines MacBooks oder iPhones benötigt, kann diese guten Gewissens bei Apple oder einem autorisierten Service-Partner in Auftrag geben. In den USA gibt es allerdings bereits eine von Cupertino offiziell abgesegnete Alternative, welche noch in diesem Jahr auch in Europa zur Verfügung stehen soll: Das „Self Service Repair“-Programm ermöglicht es technisch versierten Nutzern, selbst an ihren Geräten Hand anzulegen und diese instand zu setzen. Apple vermietet das hierfür notwendige Werkzeug und stellt Ersatzteile bereit. Es gibt allerdings auch Kritik: Manche Reparaturen seien zu aufwendig und kompliziert gehalten, so iFixit.


iFixit mit Lob für Reparaturanleitungen für das MacBook Air
Ob Reparaturanleitungen oder Teardowns: iFixit ist für viele Nutzer, die schadhafte Komponenten ihrer Geräte austauschen möchten, die erste Anlaufstelle. Die iFixit-Expertin Sam Goldheart nimmt nun in einem Beitrag zur Ausweitung des Self-Service-Programms auf MacBooks mit M1-Chip Stellung. Die Reparatur-Anleitungen für das MacBook Air M1 seien ausführlich, logisch aufgebaut – und brächten durchaus einen Pluspunkt für den Repairability-Wert des Geräts. Beim MacBook Pro sei man hingegen überrascht gewesen: Der Austausch des Akkus laufe viel zu aufwendig ab, die Kosten seien außerdem enorm. Tatsächlich liegen die Preise für ein solches Unterfangen deutlich über jenen, die Apple für Reparaturen im hauseigenen Store oder bei zertifizierten Werkstätten vorsieht (siehe hier).

MacBook Pro: Akkutausch umständlich und teuer
Goldheart zufolge müsse „das ganze Ding auseinandergebaut“ werden: Apple liefert nicht bloß einen Ersatzakku, sondern das sogenannte „Top Case with Battery and Keyboard“. Nutzer sind also angehalten, weitere Komponenten des Rechners zu tauschen, obwohl diese gar keinen Defekt aufweisen. Dem trägt auch die Bedienungsanleitung Rechnung: Diese umfasst für den Eingriff 162 Seiten. Cupertino stelle so eine „unerträgliche Hürde“ auf, die einschüchternd wirke. Schickt man das alte Top Case zurück, müsse man noch immer 440 US-Dollar zahlen – neben der Miete für das Reparatur-Kit. Goldheart lässt das etwas ratlos zurück: iFixit stellt sich die Frage, ob Apple an einer besseren Reparierbarkeit überhaupt interessiert sei.

Kommentare

Calibrator25.08.22 17:49
Ich empfinde Apple´s Art, mit dem Thema Reparaturfähigkeit umzugehen als Hohn.

Bei meinem 2012 MBA genügten das Öffnen des Deckels und ein paar Schrauben zu drehen und schon konnte der Akku gewechselt werden.
Wie das noch besser geht, kann man am Beispiel des Notebooks von Frame.work sehen.
+25
heubergen25.08.22 18:34
Frage ist halt was wichtiger ist, das Produkt oder das einfach der Akku ausgetauscht werden kann. Wenn ich mir die Plastik-Monster Windows Notebook von vor fünf Jahren anschaue habe ich lieber das Apple Gerät.
-6
zwirn
zwirn25.08.22 19:19
Wo sind die alten Zeiten? Der weiße iMac ließ sich mit vier Schrauben öffnen und man hatte Zugang zu fast allen Komponenten.
Meinen 🖥️ von 2011 zu öffnen war schon schwieriger, aber auch noch gut machbar. Bei den neuen Geräten scheint das ja für den Laien kaum noch möglich. Schade!
http://www.youtube.com/watch?v=HGmjr4p34Y8
+13
moosegcr
moosegcr25.08.22 21:30
Man hat den Eindruck, daß alle, welche ein simples Upgrade (Massenspeicher, Arbeitsspeicher) oder eine simple Wartungsarbeit (Akku, eventuell ein defekter Lüfter) durchführen wollen, für die Industrie das pure Übel sind. Das ist sehr schade.
+16
chicken26.08.22 06:14
Verstehe die Aufregung ehrlich nicht, ihr habt das auch alle jahrelang mitgetragen und unterstützt! Entweder man will das durchgestylte superleichte und in Komponenten (perfekt) abgestimmte Produkt oder man kauft eben was anderes - sieht halt weniger gut aus und ist auch weniger hochwertig !
Die verkauft man nicht 5+ Jahre später immer noch für gutes Geld sondern die landen meistens auf dem Elektro Schrott .

Und das ein Topcase inklusive Akku getauscht werden muss ist schon seit sehr vielen Jahren so bei Apple - haben die Techniker dort also schon mehr als 5 Jahre zu tun. Jetzt will jeder alles selber machen können man regt sich über die komplexe Anleitung auf?!
Und ja die Ersatzteile sind teurer geworden, aber auch das hat nicht unbedingt was mit dem Self repair zu tun - sondern allgemein ist alles teurer
+1
Markim
Markim26.08.22 06:34
Ich kaufe mir keinen Dyson-Akku-Staubsauger, weil der Akku nicht einfach ausgewechselt werden kann. Beim MacBook habe ich leider keine Wahl. Dass der Arbeitsspeicher nicht ausgetauscht werden kann, ist noch akzeptabel, da diese ja nicht wirklich verbraucht werden. Aber ein Akku, der nur eine gewisse Lebensdauer hat, sollte schon einfach ausgetauscht werden können. So viel schlanker kann das Gerät doch nicht werden.
+8
chicken26.08.22 06:59
Markim
So viel schlanker kann das Gerät doch nicht werden.
Doch genau das ist der Grund - weil der Akku so in jeder Lücke angepasst verbaut wurde - der zur Verfügung stehende Raum wird extrem effizient genutzt. Da sind dann halt auch keine Standard Akku Pakete möglich .

Und was den Dyson angeht - beim V8 kann man den Akku problemlos tauschen, dauert keine 5min und es sind 3 Schrauben zu lösen - ob es bei den nachfolgenden Modellen schwieriger ist entzieht sich leider meiner Kenntnis, mangels neuerem Modell
+3
Thyl26.08.22 08:10
Ist das eigentlich ein echtes Thema? Oder mal wieder ein Aufregungssturm im Wasserglas? Ich bin mir nicht sicher über die durchschnittlichen Nutzungsprofile von Laptopnutzern, aber irgendwie hab ich das Gefühl gehabt, dass die auch deshalb so erfolgreich sind, weil sie im schwachen Stromnetz der USA eine eingebaute unterbrechungsfreie Stromversorgung haben. Und die meisten Mobileinsätze halt doch irgendwie in der Nähe einer Steckdose stattfinden.

zumindest ich habe eigentlich nie einen Zeitraum, wo ich definitiv mehr als ein paar Minuten auf den Akku angewiesen wäre. Selbst in Zügen gibt es ja mittlerweile Steckdosen. Ich schreibe das hier an einem Late 2011, der mit 10 Jahren immer noch den ersten Akku drin hat.

Gibt es zu dem Thema Statistiken?
-5
massi
massi26.08.22 08:11
Da sind dann halt auch keine Standard Akku Pakete möglich .
Sagt ja auch keiner, daß das sein muss, aber müssen die Dinger mit Pott's Spezialkleber eingeklebt werden, sodaß man sie nur mit erheblichem Aufwand und der Gefahr, daß sie einem um die Ohren fliegen, herausbekommt?
Mir kann keiner erzählen, daß es nicht möglich sein soll so einen Akku auch mit Schrauben befestigen zu können.
+5
aMacUser
aMacUser26.08.22 08:59
Also ehrlich gesagt, finde ich iFixits Aussage hier echt dreist, dazu grenzt sie schon fast an Rufmord. (Begründung siehe unten)
MTN
Goldheart zufolge müsse „das ganze Ding auseinandergebaut“ werden: Apple liefert nicht bloß einen Ersatzakku, sondern das sogenannte „Top Case with Battery and Keyboard“. Nutzer sind also angehalten, weitere Komponenten des Rechners zu tauschen, obwohl diese gar keinen Defekt aufweisen.
MTN
Goldheart lässt das etwas ratlos zurück: iFixit stellt sich die Frage, ob Apple an einer besseren Reparierbarkeit überhaupt interessiert sei.

Apples Reparatur-Webseite zu dem Akku:

+1
aMacUser
aMacUser26.08.22 09:19
MTN
Es gibt allerdings auch Kritik: Manche Reparaturen seien zu aufwendig und kompliziert gehalten, so iFixit.
Was haben sie erwartet? Dass Reparaturen mit Originalteilen auf magische Art und Weise einfacher sind, als Reparaturen mit iFixit-Teilen?
MTN
Goldheart zufolge müsse „das ganze Ding auseinandergebaut“ werden:
Als ich bei einem älteren MacBook Pro den Akku mal ausgetauscht habe, musste ich auch "das ganze Ding" auseinanderbauen, trotz iFixit Ersatzteil.

Klar ist es echt nicht so toll, dass man aktuell das halbe MacBook Pro austauschen muss, um den Akku zu wechseln. Und für "nur Akku" ist das definitiv zu teuer, zumal es bei Apple günstiger ist. Aber ich verstehe nicht, wieso wegen einem einzelnen Teil plötzlich das gesamte Programm schlecht sein soll.
Auf mich wirkt es eher so, als versuche iFixit hier panisch, seinen Ruf zu retten. Denn wenn wir mal ehrlich sind: iFixits Ersatzteile sind zumindest in Deutschland auch nicht gerade günstig und teilweise sogar teurer als Apples Ersatzteil, insbesondere was den "Kleinkram" angeht (Schrauben, Klebestreifen, ...). Und auch die Preise von iFixit für z.B. Akkus sind für die Qualität mittlerweile auch eigentlich viel zu hoch. Ich habe sogar schon mal jemand abgeraten, einen iFixit Akku für's iPhone zu nehmen, sondern den lieber für 20€ mehr direkt bei Apple tauschen zu lassen gegen ein Originalteil.

Beispiel iPhone 12 Pro Akku:
Bei iFixit kostet der Akku 59,95€. Dazu braucht man dann noch Werkzeug für 10-20€. Neue Wasserabdichtung (die sollte nach einem Öffnen unbedingt neu gemacht werden) gibt es für das Modell gar nicht bei iFixit.

Apple verlang für den Austausch gegen ein Originalersatzteil (natürlich mit erneuerter Wasserdichtigkeit) 74,99€.

Bei Apples Self-Service-Repair (Achtung, gibt nur Dollar-Preise) kostet der Akku inklusive Wasserdichtung und sogar Ersatzschrauben gerade mal 46,84$. An Werkzeug kann man hier das gleiche berechnen, wie bei iFixit (das 49$ Toolkit braucht man nicht).
+2
pünktchen
pünktchen26.08.22 10:08
Thyl
Ich schreibe das hier an einem Late 2011, der mit 10 Jahren immer noch den ersten Akku drin hat.

Also mein MBA von 2016 hat schon den dritten Akku. Wozu hat man denn überhaupt ein Laptop, wenn man den eh immer am Strom hängen hat?
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desko7526.08.22 10:29
heubergen
Frage ist halt was wichtiger ist, das Produkt oder das einfach der Akku ausgetauscht werden kann. Wenn ich mir die Plastik-Monster Windows Notebook von vor fünf Jahren anschaue habe ich lieber das Apple Gerät.
Das sollte nicht entweder oder sein. Beides muss gleichzeitig möglich sein.
Da sitzen Hochbezahlte und -gebildete Ingenieure, die beides unter einen Hut bringen können. Es nicht zu tun, ist eine unternehmerische Entscheidung, keine technische.
0
TotalRecall
TotalRecall26.08.22 16:44
Hatte auch Pech. Der erste Akku wurde von Apple getauscht. Hat aber nun komplett die Grätsche gemacht, nach nur knapp drei Jahren.

Bin nu gleich auf das Air M2 gewechselt. Ma schaun wie der Akku hier sich so hält
pünktchen
Thyl
Ich schreibe das hier an einem Late 2011, der mit 10 Jahren immer noch den ersten Akku drin hat.

Also mein MBA von 2016 hat schon den dritten Akku. Wozu hat man denn überhaupt ein Laptop, wenn man den eh immer am Strom hängen hat?
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aMacUser
aMacUser26.08.22 18:25
TotalRecall
Hatte auch Pech. Der erste Akku wurde von Apple getauscht. Hat aber nun komplett die Grätsche gemacht, nach nur knapp drei Jahren.

Bin nu gleich auf das Air M2 gewechselt. Ma schaun wie der Akku hier sich so hält
Das hängt aber auch immer stark vom Nutzungsverhalten ab. Ich selbst scheine nicht so Akkuschonend zu sein. Bei mir halten Akkus meisten deutlich kürzer, als bei anderen Personen mit dem gleichen Gerät (weswegen ich mich mit Akkutausch mittlerweile "leider" ganz gut auskenne).
PS: Ich versuche mich aber zu bessern, was mein Nutzungsverhalten angeht
+1
Bvale27.08.22 09:45
aMacUser
Also ehrlich gesagt, finde ich iFixits Aussage hier echt dreist, dazu grenzt sie schon fast an Rufmord. (Begründung siehe unten)
MTN
Goldheart zufolge müsse „das ganze Ding auseinandergebaut“ werden: Apple liefert nicht bloß einen Ersatzakku, sondern das sogenannte „Top Case with Battery and Keyboard“. Nutzer sind also angehalten, weitere Komponenten des Rechners zu tauschen, obwohl diese gar keinen Defekt aufweisen.
MTN
Goldheart lässt das etwas ratlos zurück: iFixit stellt sich die Frage, ob Apple an einer besseren Reparierbarkeit überhaupt interessiert sei.

Apples Reparatur-Webseite zu dem Akku:

wieso bitte dreist? Früher war es Standard bei Apple, dass man nur einen kleinen Switch betätigen musste und der Akku war ausgebaut... das war für viele ein Grund sich so ein Ding von der Firma überhaupt zu holen und sooo viel dicker waren die Notebooks auch nicht. Es ist einfach nur dreist was Apple da macht inzwischen.
+1
aMacUser
aMacUser27.08.22 15:03
Bvale
wieso bitte dreist? Früher war es Standard bei Apple, dass man nur einen kleinen Switch betätigen musste und der Akku war ausgebaut... das war für viele ein Grund sich so ein Ding von der Firma überhaupt zu holen und sooo viel dicker waren die Notebooks auch nicht. Es ist einfach nur dreist was Apple da macht inzwischen.
Zum einen waren früher wechselbare Akkus bei einigen Herstellern normal und heute verklebte Akkus ebenso bei vielen Herstellern normal, zum anderen hat iFixit hier nur etwas über Apples aktuelles Ersatzteilprogramm gesagt und nichts über die allgemeine Reparierbarkeit oder so.
iFixits Aussage is ziemlicher Unsinn, weil sie eben trotz der verklebten Akkus scheinbar auf eine magische Wunderlösung seitens Apple gehofft haben. Aber das so etwas Unsinn ist, sollte jedem klar sein. Und außerdem ist iFixits Aussage bezüglich Apples Interesse an Reparierbarkeit in diesem Kontext eindeutig eine Lüge, da sie nachweislich falsch ist.
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