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iMac M1: Nutzer klagen über defekte Bildschirme

Geräte aus dem Hause Apple sind gewöhnlich sehr verlässlich und der Konzern erlaubte sich auch in den letzten Jahren keine größeren Fehltritte bezüglich der Hardware-Qualität. Gehäufte Ausfälle oder gar Serienfehler wie zum Beispiel bei der Einführung der 2016er MacBook-Pro-Modelle traten nicht mehr auf. Doch nun machen immer mehr Berichte bezüglich Probleme beim Anfang 2021 vorgestellten iMac mit M1-Chip die Runde.


Über die letzten Monate kursierten auffällig viele Berichte in Foren oder auf Social Media wie auch in den Apple Discussions bezüglich Ausfälle des internen Bildschirm. Nutzer berichten, dass flackernde horizontale Linien auf dem Bildschirm auftauchen, welche unabhängig von der eingestellten Auflösung sichtbar sind:


Es scheint sich nicht um ein Software-Problem zu handeln, da diverse Betroffene eine Neuinstallation vornahmen und das Problem selbst im Wiederherstellungsmodus auftritt. Manche Kunden nutzten den iMac trotz des flackernden Bildschirms weiter – doch dies scheint innerhalb von Wochen und Monaten dazu zu führen, dass irgendwann der komplette Bildschirm ausfällt.

Ein Flachbandkabel schuld?
Laut einem Beitrag eines Betroffenen, welcher sich über die Problematik mit einem Apple-Techniker austauschte, ist ein verbautes Flachbandkabel der Grund für die Probleme. Das Flachbandkabel versorgt den Bildschirm bei voller Helligkeit mit einer hohen Spannung von 50 Volt – und erwärmt sich dadurch deutlich. Weitere Betroffene berichten, dass die rechte obere Ecke des iMacs, an welcher sich das Flachbandkabel befindet, deutlich erhitzt. Bei geringer Helligkeit bleibt das Kabel kühl – doch bei voller Helligkeit könne man "ein Ei darauf braten".

Durch die starke Erwärmung würde das Flachbandkabel wie auch die Verbindungsstellen irreversiblen Schaden nehmen – und über die Jahre kommt es dann schließlich zu einem Teilausfall des verbauten internen Bildschirms.

Austausch des Bildschirms
Die einzige Möglichkeit, den iMac zu reparieren, besteht momentan durch Austausch des internen Bildschirms. Das Kabel des LCD-Bildschirms lässt sich nicht einzeln tauschen. Aktuell reagiert Apple noch sehr unterschiedlich auf Anfragen von Kunden: Manche berichten, dass der Konzern kostenfrei den Bildschirm tauschte – selbst wenn keine Apple-Care-Abdeckung mehr vorhanden ist. Anderen wiederum wurde eine kostenlose Reparatur verweigert und der Preis für die Erneuerung des Bildschirms liegt bei rund 900 Euro. Viele Betroffene bekamen mitgeteilt, dass selbst nach einer Reparatur das Problem nach einer gewissen Zeit erneut auftreten könnte – was darauf schließen lässt, sollten die Aussagen stimmen, dass Apple bei den Ersatzteilen den Mangel nicht korrigierte.

Serienmangel oder Einzelfälle?
Noch ist nicht klar, ob es sich hierbei um einen Serienmangel handelt, welcher alle iMac M1 betrifft oder ob nur einzelne Modelle anfällig sind. Möglich ist auch, dass nur manche Produktionschargen die Problematik aufweisen. Sollten tatsächlich alle Modelle von dem Problem betroffen sein und der Grund wirklich die starke Erwärmung des Flachbandkabels zum Bildschirm sein, könnten Betroffene vorbeugen, indem eine geringere Bildschirmhelligkeit gewählt wird, um das Kabel nicht zu stark zu erwärmen.

Ferner ist unklar, ob Apple unfreiwillig per Klage oder freiwillig aus Kulanz ein Reparaturprogramm für von dem Problem betroffene iMacs auflegt. Ebenfalls unbekannt ist, ob auch der neuere M3-iMac die selbe Schwachstelle aufweist.

Kommentare

andreasm02.10.24 09:15
Alle Jahre wieder? Mein 2011er iMac damals hatte auch schon einmal das Problem, dass aufgrund schlechter Kabelverbindungen der Bildschirm zu Teilausfällen neigte...
0
reklov270802.10.24 09:25
All in One? Nein Danke. Made by Apple? Nicht immer die beste Wahl. Mein LG UltraFine 5K geht jetzt ins 3. Jahr und läuft perfekt wie am ersten Tag. As good as an iMac. Sollte er mal das Zeitliche segnen muss ich nicht gleich einen komplett neuen Rechner kaufen sondern nur das Display. Gut für mich, gut für die Umwelt.
-9
birdzilla
birdzilla02.10.24 09:40
Ein vermutlich ähnliches Problem hatte ich mit meinem iMac 27“ late 2009. Dann habe ich erst 3 Jahre mit dem Defekt weitergearbeitet und lange auf einen neuen 27“ gewartet, um schließlich (kein 27“ in Sicht) den M1 zu kaufen. Die Helligkeit war bis eben so eingestellt, dass noch ein Kästchen übrig war, also kurz vor der höchsten Stufe. Nun habe ich mal vorsichtshalber drei Stufen zurückgedreht und werde die rechte obere Ecke von Zeit zu Zeit kontrollieren, ohne allerdings sagen zu können, wie warm es dort bisher geworden ist. Verbrannt habe ich mich bisher noch nicht und einen Defekt kann ich zum Glück bisher noch nicht feststellen. In Zukunft werde ich aber dann wohl eher auf einen Mini und einen separaten Monitor setzen, wenn es mal notwendig werden sollte.
+2
Tom Macintosh02.10.24 09:49
reklov2708
All in One? Nein Danke. Made by Apple? Nicht immer die beste Wahl. Mein LG UltraFine 5K ...

Dann viel Spaß wir haben einen 5K wie du ... der zeigt mir nach 2 Stunden noch mein Bild.
Der 21,5er macht genau das gleiche. LG kommt mir niemals mehr ins Haus.
+2
Electric Dave02.10.24 09:51
Solche Fehler können passieren. Und deshalb sollte man seine Produkte möglichst modular und reparaturfreundlich konstruieren. Lieber ein bißchen dicker und mit Schrauben als dünner und mit Klebstoff. Wegen eines Kabels einen funktionierenden Bildschirm komplett zu tauschen ist ja auch aus ökologisch und ökonomischer Sicht Blödsinn.

Also Apple - vielleicht mal wieder ein bißchen in die eigene Vergangenheit schauen, als die Produkte sowohl stylisch als auch einfach zu warten waren.
+22
Dunnikin02.10.24 10:28
Mich erstaunt, daß gerade der iMac mit solchen Fehlern auffällt, die MacBooks indes nicht. Wo doch bei denen der Deckel mitsamt Kabel oft bewegt wird, während beim iMac alles statisch ist.
+5
MikeMuc02.10.24 10:44
Es ist tatsächlich extrem selten, das Apple bei einer Reparatur mal „verbesserte“ Komponenten verbaut. In meiner persönlichen Leidensgeschichte mit defekten Grafikkarten in Laptops konnte man quasi den Kalender nach stellen wann der gleiche Fehler wieder auftrat. Es wurde ja auch immer nur eine „neue“ Hauptplatine eingesetzt bei der eben der Zeitpunkt des gleichen Defektes aufgestempelt war. Wenn dann das „verlängerte Austauschprogramm“ irgendwann ausgelaufen war hat man eben in die Röhre geschaut.
+3
Marcel Bresink02.10.24 11:36
Dunnikin
Mich erstaunt, daß gerade der iMac mit solchen Fehlern auffällt, die MacBooks indes nicht. Wo doch bei denen der Deckel mitsamt Kabel oft bewegt wird

Von genau diesem Konstruktionsfehler waren die beiden Baureihen des "MacBook Pro (13 Zoll, 2016)" betroffen und es gab ein Austauschprogramm von Apple. Ebenso die entsprechenden 2017-er Modelle, für die es jedoch kein Austauschprogramm gab. Bei den späteren Modellen hat Apple dazugelernt.

Beim iMac M1 geht es um einen neuen Konstruktionsfehler, nämlich um eine Überhitzung des Kabels.
+6
ssb
ssb02.10.24 12:26
Also mein iMac M1 geht auch ins 3. Jahr, bald ins 4., und es ist bislang kein Defekt zu erkennen und die Ecke scheint nicht warm zu werden. Hin und wieder muss der aber dann doch mal Ackern und fängt an zu pusten - und Hitze kostet immer Lebenszeit bei elektronischen Elementen.
Dennoch würde ich ihn bzw. den Nachfolger wieder kaufen. Ich hatte auch schon an einen Mini gedacht, aber die Wahl eines guten Bildschirms, der vergleichbar mit dem des iMac ist, ist am Ende nicht billiger und bietet andere Nachteile (Kabelwirrwarr). Von MacBook Pros habe ich mich privat bereits verabschiedet - dafür nutze ich diese zu selten an einem anderen Ort als meinem Schreibtisch und einen externen Bildschirm brauche ich da auch.
+5
Retrax02.10.24 12:28
Marcel Bresink
Beim iMac M1 geht es um einen neuen Konstruktionsfehler, nämlich um eine Überhitzung des Kabels.
glaubst Du, dass der iMac M3 diesbzgl. anders konstruiert wurde?

Platz im Inneren hätte der iMac ja um eine Überhitzung wie diese zu "umgehen", oder?

Allerdings scheint es wohl egal zu sein wo das Kabel intern verbaut ist, wenn es sich bei hoher Helligkeit so stark erwärmt.

Wie will man das Problem lösen (bei gleicher Bauweise)?
+3
Sascha77
Sascha7702.10.24 12:32
ssb
Also mein iMac M1 geht auch ins 3. Jahr, bald ins 4., und es ist bislang kein Defekt zu erkennen und die Ecke scheint nicht warm zu werden. Hin und wieder muss der aber dann doch mal Ackern und fängt an zu pusten - und Hitze kostet immer Lebenszeit bei elektronischen Elementen.
Dennoch würde ich ihn bzw. den Nachfolger wieder kaufen. Ich hatte auch schon an einen Mini gedacht, aber die Wahl eines guten Bildschirms, der vergleichbar mit dem des iMac ist, ist am Ende nicht billiger und bietet andere Nachteile (Kabelwirrwarr). Von MacBook Pros habe ich mich privat bereits verabschiedet - dafür nutze ich diese zu selten an einem anderen Ort als meinem Schreibtisch und einen externen Bildschirm brauche ich da auch.
Kann ich so komplett unterschreiben.
+3
Dunnikin02.10.24 14:11
Wirklich ein überhitztes Kabel? Wie dünn (und deswegen sehr billig) muß dieses Kabel sein, um so zu überhitzen, daß es zu Ausfällen kommt? So viel Energie geht da nicht drüber, selbst mit hellem Backlight nicht. Es ist nur ein Monitorkabel und kein Strom-/Netzteilkabel.

Die Kupferleitungen können bestenfalls die Dicke eines Haares mit entsprechend winziger (schlechter?) Lötverbindung haben.
+1
Kodo167002.10.24 14:51
reklov2708
All in One? Nein Danke. Made by Apple? Nicht immer die beste Wahl. Mein LG UltraFine 5K geht jetzt ins 3. Jahr und läuft perfekt wie am ersten Tag. As good as an iMac. Sollte er mal das Zeitliche segnen muss ich nicht gleich einen komplett neuen Rechner kaufen sondern nur das Display. Gut für mich, gut für die Umwelt.

Sehe ich genauso.
Seit Mitte der 90er gab es diverse Rechner und Notebooks, aber genau 3 Monitore :

Eizo T67
DELL Ultrasharp U2412M (der tut immer noch in der Verwandtschaft)
LG Ultrafine 32UN880
-1
tolved02.10.24 19:58
Electric Dave
Solche Fehler können passieren. Und deshalb sollte man seine Produkte möglichst modular und reparaturfreundlich konstruieren. Lieber ein bißchen dicker und mit Schrauben als dünner und mit Klebstoff. Wegen eines Kabels einen funktionierenden Bildschirm komplett zu tauschen ist ja auch aus ökologisch und ökonomischer Sicht Blödsinn.

Die Frage ist halt, ob beim Versuch alles leichter Reparierbar zu machen dann in Summe nicht mehr Ressourcen verbraucht werden, als im hoffentlich seltenen Fehlerfall.
Allerdings sehe ich auch eine deutliche Ausweitung der Gewährleistung in eine Art Funktionsgarantie als notwendig an.
+1

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