iMac Pro bringt neuen Chip mit: Den Apple T2
Die System-Architektur des iMac Pro scheint sich stärker von bisherigen Macs zu unterscheiden als bisher angenommen. Zwar kamen vor einigen Monaten Berichte auf, dass Apple im iMac Pro einen ARM-basierten Apple-A-Chip (wie derzeitig in iOS-Geräten im Einsatz) mitbringen würde - diese bewahrheiteten sich allerdings nicht.
Dafür wurde nun bekannt, dass Apple im iMac Pro eine Weiterentwicklung des aus dem im Herbst vorgestellten MacBook Pro bekannten T1-Chip einsetzt. Im MacBook Pro ist der T1-Prozessor hauptsächlich für Touch ID und Apple Pay verantwortlich.
Im iMac Pro wird nun der Apple-eigene T2-Chip verbaut, der viel weitreichendere Aufgaben übernimmt. So ist dieser für die Steuerung der FaceTime-Kamera, der Audio-Ausgabe und für die SSD-Verwaltung zuständig. Ferner wird auch das Hitze-Management im Gerät von diesem Prozessor gesteuert.
Durch den T2-Prozessor wird auf Wunsch der Startvorgang abgesichert: Die macOS-Version auf dem iMac Pro bringt ein neues Dienstprogramm namens "Startup Security Utility" mit, über welche der Nutzer verwaltet, wie der iMac Pro booten darf. In dem Programm legt der Kunde beispielsweise fest, dass nur aktuelle Betriebssystemsoftware überhaupt ausgeführt werden darf oder dass das Booten von externen Speichermedien unterbunden werden soll. Nur, wer das in der Secure Enclave hinterlegte Passwort kennt, kann diese Optionen ändern. Ferner ist es möglich, dass der T2-Chip vor dem eigentlichen Boot-Vorgang kritische Systemkomponenten wie den Kernel auf Änderungen oder Schadcode überprüft, bevor überhaupt mit dem eigentlichen Startprocedere begonnen wird.
Der T2-Chip soll es außerdem erlauben, die Verschlüsselung von Daten auf der internen SSD in Hardware auszuführen - dies hat gleich zwei Vorteile: Erstens ist dadurch der Prozessor während Schreib- und Lesevorgängen auf verschlüsselten Volumes entlastet und zweitens können die Schlüssel auf dem T2-Prozessor verbleiben, so dass diese nicht durch Programme oder Viren auszulesen sind.
Es ist zu erwarten, dass Apple den T2-Prozessor in allen kommenden Mac-Generationen integrieren wird - den Anfang macht der derzeitig teuerste Mac im Programm.