iMac Pro im Praxistest: Schnell, leise, sexy – aber mögliche Probleme wegen T2-Chip?
iMac Pro – FazitApple hat mit dem
iMac Pro sicher nicht zu viel versprochen. Seine Leistung ist für einen derart kompakten und leisen(!) All-In-One-Computer nach derzeitigem technischen Möglichkeiten kaum zu toppen. Natürlich heißt das nicht, dass der iMac Pro für jeden leistungshungrigen User die beste Wahl ist. Als AIO ist er definitiv das falsche Werkzeug für Nutzer, die ein modulares System erwarten, bei dem sie vom RAM über die Grafik bis hin zum Prozessor selbst alle wichtigen Komponenten ohne großen Aufwand tauschen können. Und da selbst der Hauptspeicher des iMP nicht direkt zugänglich ist, sollten sich Käufer von Anfang an überlegen, welche RAM-Ausstattung sie benötigen und ob sie dafür den horrenden Apple-Aufpreis bezahlen wollen oder ob sie mit der Basisausstattung von 32 GB nicht schon ausreichend gut bedient sind. Der RAM-Tausch geht nur über einen Apple Store oder lizenzierte Fachwerkstätten oder mit viel Bastelgeschick und dem richtigen Werkzeug. – Isso! Nimm es oder lass es.
Für Nutzer, die sich mit Auf- und Umrüstungen nicht beschäftigen wollen, aber einen wirklich leistungsstarken Mac suchen, der für fast alle heute gängigen Computer-Aufgaben bestens gerüstet ist, dürfte der iMac Pro die ideale Lösung sein. Ja, er ist teuer. Die in ihm verbauten Komponenten kosten zur Zeit einfach sehr viel Geld. Doch mit den gleichen oder ähnlichen Komponenten selbst konfigurierte PCs kosten (inkl. vergleichbarem Monitor) auch nicht viel weniger – wenn überhaupt. Es ist also eher die Frage, ob man bereit ist, für die gebotene Leistung so viel Geld auszugeben oder eben nicht.
In einigen Bereichen hätte ich mir vom iMac Pro etwas mehr Innovation erhofft. Beispielsweise beim Display, das noch immer einen relativ breiten schwarzen Rand hat. Mit besserer Flächenausnutzung hätte der iMP entweder noch kompakter ausfallen können oder man hätte ein etwas größeres Display einsetzen können – sofern entsprechende Panels verfügbar wären. Apple hat auch darauf verzichtet, Face-ID aus dem iPhone X in den iMP zu integrieren. Ob das technische oder strategische Gründe hat, vermag ich nicht zu sagen. Immerhin sorgt der T2-Chip mit der im iMP integrierten FaceTime-HD-Kamera ähnlich wie beim iPhone für eine bessere automatische Belichtung mithilfe von Gesichtserkennung.
Richtig nervig sind derzeit nur die auf der Seite zuvor beschriebenen und
mutmaßlich in Zusammenhang mit dem T2-Chip stehenden Probleme mit der Software und den lästigen USB-Aktivitäten im Ruhezustand. Ich hoffe sehr, dass diese baldmöglichst behoben werden können.
Bleibt natürlich noch die spannende Frage, was Apple mit dem angekündigten modularen Mac Pro auf die Beine stellen wird und ob dieser die damals mit dem nMP verprellten User besänftigen oder gar richtig glücklich machen kann. 2018 bleibt es spannend für Power-User.