iMessage für Android, Windows und Linux? Beeper macht's angeblich möglich - mit einem Trick
Geht es um Messenger, fällt in aller Regel ein Name: WhatsApp. Auch nach der jüngsten Aufregung wegen der geänderten Datenschutzerklärung ist die Chat-App aus dem Hause Facebook mit weitem Abstand nach wie vor die Nummer eins. Alternativen wie Signal, Threema und Telegram verzeichneten zwar in den vergangenen Wochen regen Zulauf, reichen aber bei den Nutzerzahlen nicht an den Platzhirsch heran.
iMessage ist nicht universell verfügbarGleiches gilt für Apples hauseigenen Dienst namens iMessage. Weil das Angebot aus Cupertino nicht universell verfügbar ist, konnte es sich weltweit nicht gegen die Mitbewerber durchsetzen. Daher greifen auch die meisten iPhone-Besitzer zu WhatsApp und Konsorten, wenn es um die Kommunikation mit Freunden und Bekannten geht. Allerdings gibt es auch dann noch ein Problem, denn bei diesen Services handelt es sich ebenfalls um geschlossene Systeme, diensteübergreifende Chats sind nicht möglich.
Beeper vereint 15 Messenger-ServicesHier kommt nun eine neue App ins Spiel, welche angeblich 15 Messenger-Services vereint, darunter auch iMessage. Entwickelt wurde
Beeper, so der Name der Anwendung, unter anderem von Eric Migicovsky. Der Gründer des Smartwatch-Herstellers Pebble, welcher bereits seit geraumer Zeit nicht mehr existiert, kündigte den Start jetzt auf
Twitter an. Unter dem Motto "All Your Chats In One App" sollen sich damit unter anderem auch WhatsApp, Signal, Telegram, Google Hangouts und Twitter sowie weitere Dienste nutzen lassen.
iMessage nur mit einem Trick verfügbarUm iMessage auf einem Android-Smartphone oder einem PC mit Windows oder Linux zur Verfügung stellen zu können, bedient sich Beeper eines Umwegs, für den ein Mac erforderlich ist. Auf diesem wird die Beeper-App für macOS installiert, der Rechner aus Cupertino fungiert dann als Vermittler zwischen Apples Chat-App und dem anderen Gerät. Wer keinen Mac besitzt, kann Beeper dennoch für iMessage nutzen: Die Entwickler stellen in diesem Fall ein per Jailbreak gehacktes iPhone zur Verfügung, auf dem die Beeper-App als Bridge zu iMessage installiert wurde. Es darf jedoch mit Fug und Recht bezweifelt werden, dass genug solcher Geräte für Tausende oder gar Hunderttausende von Nutzern vorhanden sind. Natürlich erfolgt das nicht kostenlos, denn Beeper lässt sich ausschließlich im Abonnement nutzen, verlangt werden 10 US-Dollar pro Monat.
Registrierung nur mit Angabe der Apple-IDWer mehr erfahren und möglicherweise Beeper nutzen möchte, muss sich auf der Webseite des Dienstes registrieren und um eine Einladung bewerben. Dabei sind neben einer E-Mail-Adresse zahlreiche weitere Angaben zu machen, etwa der Realname sowie der bevorzugte Messenger einschließlich der Nutzerkennung, bei iMessage also die Apple-ID. Ob Beeper wie versprochen funktioniert, lässt sich in Ermangelung von Demoversionen nicht einschätzen. Ebenso ist unklar, welche Informationen das hinter dem Dienst stehende Unternehmen Nova Technology sammelt. Die
Datenschutzerklärung gibt in dieser Hinsicht keine genauen Auskünfte. Darüber hinaus ist es nicht unwahrscheinlich, dass Apple rechtliche Schritte gegen Beeper einleiten könnte. Der iPhone-Konzern geht in aller Regel gegen Dienste vor, welche Schnittstellen zu den eigenen Services nachbauen. Ein ähnliches Angebot wie Beeper namens
weMessage allerdings existiert nach wie vor.