iOS 10 bringt neuen Lockscreen, besseres Siri, Bildanalyse und vieles mehr
Ein wichtiges Thema der WWDC-Keynote war erwartungsgemäß iOS 10, das mit zahlreichen größeren Neuerungen aufwartet. Während es für Entwickler ab sofort eine Betaversion gibt, müssen sich Teilnehmer der öffentlichen Beta noch etwas gedulden. Bis iOS 10 dann für alle Nutzer zur Verfügung steht, vergehen aller Wahrscheinlichkeit nach wieder rund drei Monate. Wir fassen im Folgenden zusammen, was die wesentlichen neuen Funktionen des kommenden Systems sind.
Ein komplett neuer LockscreenKomplett neu gestaltet wurde der Sperrbildschirm unter iOS. Apple trägt damit unter anderem auch einem Nebeneffekt Rechnung, der sich durch den sehr schnell arbeitenden Fingerabdrucksensor des iPhone 6s ergab: Die Entsperrung erfolgt so schnell, dass der Lockscreen kaum noch zu sehen ist. Unter iOS 10 hingegen zeigt das iPhone sofort den Sperrbildschirm an, wenn man das Gerät aufhebt. Die Optik gestaltet sich komplett neu. Eingegangene Nachrichten sind übersichtlich dargestellt und unterstützen 3D Touch. Für Drittanbieter-Apps gibt es diesbezüglich neue Schnittstellen.
Apple erfüllt damit einen häufig geäußerten Wunsch. Jahrelang hatten sich die Nutzer darüber beschwert, wie wenige Funktionen direkt aus dem Sperrbildschirm zur Verfügung stehen - eine Disziplin, in dem Android deutlich mehr konnte. Da die Entwicklergemeinde sicherlich schnell auf die neuen Funktionen aufspringen wird, dürfte iOS in dieser Disziplin bald deutlich aufholen.
Siri wird mächtigerSiri kann nun auch besondere Satzstellungen erkennen, so dass sie verschiedene Bedeutungen eines Wortes anhand des Kontextes unterscheidet. Dabei setzt Apple auf Technologien wie Maschinen-Lernen, damit sich Siri auf den Benutzer einstellt. Eine wichtige Neuerung ist auch die Öffnung für Dritthersteller. Während der Keynote demonstrierte Apple dies, indem per Sprachkommando in einer bestimmten App eine Nachricht angelegt wurde ("erstelle eine Nachricht in WeChat").
Fotos - mehr als GesichtserkennungDie Fotos-App aus iOS 10 kann Bilder analysieren und versuchen, den Inhalt zu erfassen. Apple geht allerdings einen Schritt weiter und bietet nicht nur Gesichtserkennung, sondern lässt den Algorithmus auch nach Motiven und Objekten suchen. 11 Milliarden Berechnungen pro Foto seien dafür erforderlich, so die Erklärung. Beispielsweise soll es damit wie bei anderen Bilderdiensten auch möglich sein, alle Fotos mit Bergen, bestimmten Personen oder Sonnenuntergängen suchen zu lassen.
Karten-App - neues Design, einfachere BedienungHauptsächlich kritisiert an Apple Maps wurde die Qualität der Kartendaten, weniger die Bedienung. Nachdem Apple inzwischen auf weitgehend zuverlässiges Kartenmaterial zurückgreifen kann, ist nun die Oberfläche der Karten-App an der Reihe. Durch schnelleren Zugriff auf wichtige Funktionen soll sowohl die Steuerung komfortabler als auch die Navigationsfunktion besser gemacht werden. Außerdem haben Entwickler fortan die Möglichkeit, Erweiterungen für Apple Maps anzubieten. Die genannten Änderungen betreffen übrigens auch die Mac-Version.
HomeKit wird aufgebohrtEine neue App namens "Home" soll im Mittelpunkt des "Smart Homes" stehen. Übersichtlich zusammengefasst und schnell zu erreichen sind in Home alle kompatiblen Geräte im Netzwerk - beispielsweise die Lichtsteuerung oder auch die Kamera an der Eingangstür. Apple will damit das große Durcheinander beseitigen, eine Vielzahl verschiedener Apps parallel nutzen zu müssen.