iOS 11 streicht Integration von Twitter, Facebook, Flickr und Vimeo
Apple scheut sich nicht, alte Zöpfe abzuschneiden oder bei größeren Updates auch bekannte Funktionen zu entfernen. Dies ist bei iOS 11 nicht anders. Neben dem Wegfall von 32-Bit-Kompatibilität, dies ist wohl der größte Einschnitt, gibt es auch an anderer Stelle eine beachtenswerte Neuerung: Apple streicht nämlich die Integration von Twitter, Facebook, Flickr und Vimeo. War es bislang möglich, in den Systemeinstellungen die Account-Daten für Soziale Netzwerke zu hinterlegen, so fehlt diese Funktion in iOS 11 komplett. Hat ein Nutzer die Account-Daten in den Einstellungen eingegeben, so können Drittanbieter-Clients direkt darauf zugreifen. Außerdem macht Apple auch im System davon Gebrauch, beispielsweise durch die Teilen-Funktionen, um Inhalte direkt aus einer App an ein Netzwerk zu senden.
Ersatz steht wohl bereitDer genannte Wegfall bedeutet jedoch nicht, dass es in Zukunft keine Integration von Twitter oder Facebook mehr in Apps gibt. Dies ist fortan allerdings die Aufgabe des Anbieters selbst - im konkreten Fall müssen sich die Twitter- oder Facebook-App als Sharing-Dienst registrieren. Die Eingabe von Nutzername und Passwort erfolgt dann über die App des jeweiligen Anbieters und nicht mehr wie bislang möglich direkt in den Systemeinstellungen. Möglicherweise gibt es aber einen Ersatz - ein Apple-Ingenieur deutete an, dass "AutoFill for Apps" eine allgemein taugliche Lösung sein könnte, um sich in verschiedenen Apps mit denselben Account-Daten anzumelden. Auf der WWDC gibt es dazu eine eigene Session, diese findet um 19 Uhr unserer Zeit statt.
Sharing Extensions statt System-LoginAls Apple im Jahr 2011 bekannt gab, Twitter-Integration in iOS zu bieten, wurde dies massiv beworben. Ein Jahr später folgte nach zähen Verhandlungen rund um Datenschutz und Nutzerdaten auch Facebook, Flickr und Vimeo fanden ebenfalls Einzug ins System. 2014 kam mit iOS 8 und den "Sharing Extensions" eine neue Funktionalität ins System, die es allen Apps ermöglichte, sich als Sharing-Dienst zu registrieren (beispielsweise "Teilen mit OneDrive"). Dennoch ließ Apple den zuvor eingeführten, systemweiten Login für ausgesuchte Soziale Netzwerke noch bestehen. Dass Apple die Integration der Dienste nun streicht, ist wohl ein deutliches Zeichen, dass Sharing Extensions der ganz klar bevorzugte Weg sind.