iOS 13.5 geknackt – Jailbreak veröffentlicht
Das ging schnell: Weniger als eine Woche nach der Veröffentlichung von iOS 13.5 ist bereits ein Jailbreak für Apples Mobil-Betriebssystem verfügbar. Nutzer können damit viele der vom Unternehmen implementierten Restriktionen umgehen und funktionserweiterte Apps oder OS-Features verwenden. Der Preis für das Mehr an Freiheit ist der Verlust diverser Schutzvorrichtungen von iOS, die Anwender beispielsweise vor Malware oder Datenschutz-Vergehen bewahren.
iPhones mit iOS 11 (oder neuer) unterstütztDas für entsprechende Hacks bekannte „Unc0ver Team“ kündigte den Jailbreak per
Twitter an. Die dazugehörige Unc0ver-Version 5.0.1 ist fortan verfügbar. Nutzer können den Jailbreak mithilfe des Tools aufspielen. Die Hacker machen sich eine Zero-Day-Schwachstelle im Kernel von iOS zunutze, um ihren Code auf das jeweilige iDevice zu übertragen und so dessen Restriktionen außer Kraft setzen. Alle iPhones mit iOS 11 oder einer neueren Version des Betriebssystems lassen sich der Bekanntgabe zufolge mit den Tool knacken – bis hin zu iOS 13.5.
Apple dürfte in absehbarer Zeit mit einem Sicherheitsupdate reagieren, das die Kernel-Lücke schließt und das Tool dadurch mit neueren iOS-Versionen als 13.5 unbrauchbar macht. Doch das Unc0ver-Team wird in dem Fall eine andere Lücke suchen, über die sich das Betriebsystem kapern lässt – der Wettlauf zwischen Hackern und dem Unternehmen aus Cupertino geht entsprechend unvermindert weiter. Jailbreaks haben allerdings schon seit Längerem nicht mehr die große Bedeutung, die ihnen noch in den Anfangsjahren des iPhones zukam, da der stetig wachsende Funktionsumfang von iOS vielen Nutzern mittlerweile reicht – Hack-Tools für Feature-Erweiterungen werden daher unnötig.
Installation über verbundenen RechnerWer ein iPhone mithilfe des Tools kapern möchte, benötigt dazu einen Rechner mit macOS, Windows oder Linux. Während der Jailbreak-Prozess auf Macs über Xcode und die iOS-App Signer funktioniert, ist auf Windows-PCs die Software „AltStore“ vonnöten. Alternativ geht es auf Microsoft-Systemen auch über das Tool Cydia Impactor, wobei Nutzer dazu einen Apple-Entwickleraccount benötigen. In Linux klappt nur die Cydia-Methode.
Die Installation eines Jailbreaks geschieht immer auf eigene Gefahr. Außer potenziellen Schäden am Betriebssystem oder der Firmware des iPhones geben Nutzer mit entsprechenden Tools – wie schon erwähnt – auch einen beträchtlichen Teil der iOS-Schutzmechanismen vor schädlichem Code auf. Entsprechend steigt das Risiko von Instabilitäten oder Malware-Angriffen.