iOS 14.5: Apples Tracking Prevention im Detail
Apple hat nach einer monatelangen Testphase die finale Version von iOS 14.5 veröffentlicht – und damit unter anderem ein neues Datenschutz-Feature bereitgestellt: verschärfte Anti-Tracking-Vorgaben für Drittanbieter-Apps. Apps müssen neuerdings explizit die Erlaubnis des Nutzers einholen, wenn sie den Personenidentifikationsschlüssel (IDFA) des iPhones verwenden wollen, um App-übergreifendes Tracking durchzuführen. Apple möchte so eine große Transparenz für Tracking-Arten gewährleisten, die sich nicht auf die Anwendung des jeweiligen Anbieters beschränken, sondern auch in anderen Apps und im Browser das Nutzungsverhalten ausspionieren. Unternehmen wie Facebook nutzen beispielsweise solche Methoden.
Ungewolltes Tracking unterbindenApple hat ein YouTube-Video veröffentlicht, das Einblicke in die Vorgehensweise von App Tracking Transparency gewährt. Das Feature gibt Anwendern neue Möglichkeiten zur Bestimmung darüber, wie Apps Daten nutzen und weitergeben. Dazu zählen beispielsweise Alter, Standort und Einkaufsverhalten. Während besagtes Daten-Tracking durchaus nützlich für Nutzer sein kann (Beispiel: eine Fitness-App erfasst die gelaufenen Kilometer im Park), gibt es auch Anwendungen, die anderes im Sinn haben: Weitergabe der Daten an Werbetreibende oder sonstiger Datenhandel. So erhalten Anwender etwa App-übergreifend personalisierte Werbeanzeigen. Entsprechende Software erfasst oft mehr Informationen über Nutzer, als sie für ihre Funktionsweise benötigt. Hier kommen die neuen Tracking-Richtlinien ins Spiel.
Strengere und transparentere Tracking-SperreWenn iOS-Anwendungen auf den Personenidentifikationsschlüssel des iPhones zugreifen möchten, blendet iOS 14.5 einen diesbezüglichen Hinweis ein. Meist sehen Anwender das Popup-Fenster, wenn sie Apps zum ersten Mal starten. Apple gibt zwei Auswahlmöglichkeiten: Verbot des Trackings für die jeweilige Software – oder die Erlaubnis. Vor iOS 14.5 konnte Drittanbieter-Software das entsprechende Tracking je nach Einstellungen unbemerkt vom Anwender durchführen, obwohl das Apple-Betriebsystem in den Datenschutz-Optionen schon diverse Tracking-Sperren bereitstellt. Das neue Feature soll einfacher und transparenter funktionieren.
App-Tracking auch universell abstellbarZusätzlich zur neuen App Tracking Transparency bietet iOS eine weitere Funktion, um die angesprochene Erfassung von Nutzerdaten universell für alle installierten Apps zu unterbinden. Über "Einstellungen > Datenschutz > Tracking" haben Anwender die Gelegenheit, Tracking komplett abzustellen. Wenn die Option "Apps erlauben, Tracking anzufordern" deaktiviert ist, erscheinen keine Popup-Hinweise mehr, da iOS in dem Fall ohnehin keine der besagten Tracking-Formen von Drittanbieter-Apps mehr gewährt. Wer also grundsätzlich kein Tracking möchte, schaltet die Option ab. Alle anderen können sich bei jeder App einzeln entscheiden, ob sie der Datenerfassung zustimmen.