iOS 14: Fotos lassen sich endlich richtig verstecken – aber ein Hintertürchen bleibt offen
In der guten alten Zeit, als das Leben noch auf Filmstreifen festgehalten wurde, klebte man Papierabzüge in Alben, um sie Verwandten, Freunden und Bekannten zeigen zu können. Heutzutage beherbergen viele iPhones und iPads stattliche Fotosammlungen, und die Geräte werden regelmäßig genutzt, um anderen die Bilder zu präsentieren. Viele Nutzer der Smartphones und Tablets aus Cupertino wünschen sich in diesem Zusammenhang schon seit langem eine Funktion, mit der sich Fotos verstecken lassen, welche nicht für Dritte sichtbar sein sollen. Mit iOS 14 erfüllt Apple diesen Wunsch, allerdings nicht mit letzter Konsequenz.
Ausgeblendete Fotos bislang weiterhin sichtbarApples Fotos-App, in der alle mit einem iDevice gemachten Fotos automatisch landen, bietet hierfür bereits jetzt die Möglichkeit, Bilder auszublenden. Diese Option steht unter "Teilen" sowohl für einzelne als auch für eine Auswahl mehrerer Fotos zur Verfügung. Auf diese Art und Weise verborgene Bilder tauchen dann nicht mehr in der Übersicht und den diversen Alben wie "Personen", "Orte" oder "Favoriten" auf. Allerdings hat die Funktion einen von vielen Nutzern bemängelten Schönheitsfehler: Die ausgeblendeten Fotos landen in einem eigenen Album namens "Ausgeblendet", das in der Übersicht zu finden ist und einfach geöffnet werden kann.
Album lässt sich in iOS 14 verbergenIn der Betaversion von iOS 14 lässt sich dieses spezielle Album mit den ausgeblendeten Fotos jetzt auch selbst verstecken, es verschwindet also von der Bildfläche. Hierzu gibt es in den Einstellungen der Fotos-App die neue Option "Hidden Album" ("Ausgeblendetes Album"). Wird diese deaktiviert, erscheint der Hinweis auf die Sammlung mit versteckten Bildern nicht mehr in der Übersicht, die Fotos lassen sich also in der App nicht mehr aufrufen. Sie sind daher vor neugierigen Blicken sicher verborgen, zudem kann man sie anderen auch nicht mehr versehentlich präsentieren.
Quelle:9to5Mac
Hintertürchen bleibt weiterhin offenAllerdings hat Apple bei diesem neuen Feature der Fotos-App ein Hintertürchen offen gelassen. Wer Zugriff auf das iDevice hat, kann nämlich in den Einstellungen das Album mit den ausgeblendeten Bildern wieder sichtbar machen. Eine Absicherung der Option, etwa durch Face ID, Touch ID oder den Code, ist nämlich zumindest in der Betaversion nicht vorgesehen. Auf dem iPhone stellt das in der Regel kein Problem dar, schließlich muss das Smartphone in aller Regel erst entsperrt werden. Beim iPad sieht das unter Umständen anders aus, denn ein Tablet aus Cupertino wird nicht selten von mehreren Familienmitgliedern genutzt. Wer also sicherstellen will, dass nicht für andere bestimmte Bilder tatsächlich unerreichbar bleiben, wird diese wohl oder übel auch nach dem Update auf iOS/iPadOS 14 vom Gerät löschen müssen – es sei denn, Apple hat in dieser Hinsicht bis zum Erscheinen der finalen Version noch ein Einsehen.