iOS 15.4 & watchOS 8.5: E-Mail-Datenschutz auch auf der Apple Watch – aber nicht so gut wie auf dem iPhone
Das Öffnen einer E-Mail sorgt unter Umständen dafür, dass der Absender oder womöglich Dritte unbemerkt an Informationen gelangen. Immer dann nämlich, wenn externe Inhalte wie etwa Grafiken oder Fotos in eine Nachricht integriert sind, lässt sich das Verhalten des Empfängers tracken. Unter anderem kann nachvollzogen werden, ob und gegebenenfalls wann die E-Mail geöffnet wurde, zudem ist es möglich, anhand der übermittelten IP-Adresse Profile zu erstellen. Der Nutzer bemerkt in aller Regel von dieser Art des Trackings nichts.
iOS 15 brachte "E-Mail-Datenschutz" mitModerne E-Mail-Programme bieten daher seit Langem eine Möglichkeit, sich davor zu schützen. Das gilt natürlich auch für Apples Mail-App auf iPhone und iPad: Aktiviert man in den Einstellungen die Option "Alle Ferninhalte blockieren", lädt die Anwendung externe Grafiken und Bilder nicht mehr automatisch. Das führt allerdings dazu, dass die Inhalte von Mails nicht mehr vollständig angezeigt werden. Stößt man den Download manuell an, was selbstverständlich möglich ist, wird dieses vom Server des Absenders oder eines Werbenetzwerks natürlich registriert. Apple erweiterte die Mail-App in iOS 15 und iPadOS 15 daher um eine neue Funktion namens "E-Mail-Datenschutz". Diese verbirgt die IP-Adresse dauerhaft beim Abruf von Nachrichten, was dem Tracking einen Riegel vorschiebt.
Apple Watch blockiert jetzt Download von externen InhaltenKurz nach der Veröffentlichung von iOS/iPadOS 15 sowie der zeitgleich erfolgten Freigabe von watchOS 8 stellte sich allerdings heraus, dass "E-Mail-Datenschutz" von der Mail-App der Apple Watch nicht unterstützt wurde. Wer Nachrichten auf der Uhr öffnete, gab also weiterhin stets seine IP-Adresse preis. Das erfolgte sogar dann, wenn die Apple Watch lediglich eine Vorschau der E-Mail in der jeweiligen Benachrichtigung anzeigte (siehe
). Diese Lücke beim Schutz der Privatsphäre hat Apple jetzt geschlossen: Bei einem erneuten Test stellten deren Entdecker nach dem Update auf die gestern veröffentlichten Versionen iOS 15.4 und watchOS 8.5 fest, dass "E-Mail-Datenschutz" nun auch auf der Apple Watch funktioniert, allerdings nicht ganz so wie auf iPhone und iPad. Die Uhr lädt externe Inhalte nicht mehr automatisch, sondern blockiert den Download. Dieser lässt sich dann manuell anstoßen, wobei allerdings die IP-Adresse anders als auf iPhone und iPad offenbar nicht verborgen wird. Warum Apple das Privatsphäre-Feature nicht vollständig auf die Uhr übertragen hat, ist nicht bekannt.