iOS 15.5: Siri wertet viele Sprachbefehle jetzt lokal auf iPhone und iPad aus
Wer nach der Lektüre von Apples ziemlich kurzen Update-Hinweisen glaubte, iOS 15.5 und iPadOS 15.5 brächten nicht allzu viele Neuerungen mit, wurde in den Tagen nach der Veröffentlichung der neuen Systemversion nach und nach eines Anderen belehrt. Unter anderem gab es Verbesserungen bei den
Kurzbefehlen, Apple vereinfachte die Bezahlung mit Apple-ID-Guthaben (siehe
) und schloss zudem eine Vielzahl von Sicherheitslücken (siehe
). Die wohl gravierendste Veränderung allerdings wurde erst jetzt bekannt – und sie betrifft Siri, den Sprachassistenten aus Cupertino.
Siri braucht für manche Befehle keine Internetverbindung mehrBislang war Siri stets auf eine aktive Internetverbindung angewiesen, um Anweisungen auswerten zu können. Die Sprachbefehle mussten nämlich in Apples Cloud analysiert und in Text umgewandelt werden. Zudem erfolgt zu Verbesserungszwecken eine Analyse bestimmter Sprachschnipsel durch Mitarbeiter, also reale Personen, wenn man das erlaubt. Nach dem Update auf iOS 15.5 beziehungsweise iPadOS 15.5 ist ein solcher Kontakt in vielen Fällen nicht mehr erforderlich: Auf allen Smartphones und Tablets aus Cupertino, die mindestens über einen A12 Bionic verfügen, erfolgt die Stimmauswertung ab sofort lokal, also auf dem Gerät selbst. Das gab Apple jetzt in einem Hintergrundgespräch mit
CNET bekannt. Wer also ein iPhone XS, iPhone XR oder neueres Gerät besitzt, dessen Anfragen und Befehle an Siri landen im ersten Durchgang nicht mehr auf den Servern des kalifornischen Unternehmens. Apple verbessert also beim hauseigenen Sprachassistenten den Datenschutz erheblich und entschärft damit einen der wesentlichen Kritikpunkte, welcher nicht nur dem Dienst aus Cupertino seit Jahren entgegenschlägt.
Apple erweitert den App-DatenschutzberichtMithilfe von Siri lassen sich somit nunmehr Notizen erfassen, Wecker stellen oder Timer einrichten, ohne dass Apples Server in diese Vorgänge involviert sind. Auch das Aufrufen von Apps ist rein lokal möglich, ebenso die Erstellung von Erinnerungen. Grenzen findet die lokale Auswertung von Kommandos allerdings naturgemäß immer dann, wenn diese den Zugriff auf Internetdienste erfordern. Das gilt beispielsweise für Websuchen, bestimmte Smarthome-Steuerungen oder Befehle im Zusammenhang mit Streamingdiensten. Apple zufolge sorgt das neue Feature nicht nur für einen verbesserten Schutz persönlicher Daten, sondern beschleunigt darüber hinaus in vielen Fällen auch die Ausführung von Befehlen. Das kalifornische Unternehmen hat zudem in iOS/iPadOS 15.5 den App-Datenschutzbericht erweitert. Dieser umfasst jetzt zusätzlich Informationen darüber, welche Anwendungen wann auf Kamera und/oder Mikrofon zugegriffen haben.