iOS 15: Siri verliert viele Entwicklerfunktionen – CarPlay besonders betroffen
Apple schränkt die Nutzung des hauseigenen Sprachassistenten durch Drittentwickler künftig ein. Der iPhone-Konzern setzte jetzt den Status vieler bisher angebotener "Intent Domains" auf "deprecated". Sie sind Apple zufolge also veraltet und können von Entwicklern in den kommenden Betriebssystemversionen für iPhone, iPad, Mac, Apple Watch und Apple TV nicht mehr genutzt werden. Auch in vorhandenen Apps funktionieren entsprechende Kommandos nach den Updates auf iOS/iPadOS 15, macOS 12 Monterey, tvOS 15 und watchOS 8 nicht mehr.
Sieben CarPlay-Befehle werden gestrichenEine vollständige Liste der demnächst wegfallenden Intent Domains und Befehle veröffentlichte Apple jetzt in einem
Support-Dokument auf den hauseigenen Entwickler-Webseiten. Daraus geht hervor, dass mit CarPlay kompatible Drittentwickler-Apps besonders stark von den künftigen Einschränkungen betroffen sind. Allein sieben der insgesamt 22 gestrichenen Features haben nämlich etwas mit der Integration des iPhones in Fahrzeuge zu tun. Unter anderem wird es nach dem Update auf iOS 15 nicht mehr möglich sein, per Siri-Sprachbefehl die Klimaanlage zu steuern und eine Audioquelle oder einen Radiosender auszuwählen. Die Kontrolle der Sitzheizung sowie das Speichern und Aufrufen von Profilen entfallen ebenfalls.
Siri kann keine Fahrdienste mehr anfordernDarüber hinaus gelingt es künftig nicht mehr, mithilfe von Siri einen Fahrdienst wie etwa Uber zu kontaktieren und eine Fahrt zu buchen. Zahlungen per Sprachbefehl oder das Suchen nach gespeicherten Rechnungen beziehungsweise Belegen werden nicht mehr unterstützt. Auch die Sprachsuche nach Fotos streicht Apple in den kommenden Betriebssystemversionen für iPhone, Mac und die anderen Geräte aus Cupertino. Zudem schränkt das kalifornische Unternehmen die Möglichkeiten im Zusammenhang mit To-Do-Listen und Notizen ein.
Entfallende Befehle werden offenbar nicht ersetztErsatz für die wegfallenden Befehle gibt es offenbar nicht. Apple empfiehlt Entwicklern, welche diese Intents bislang in ihren Apps genutzt haben, Hinweise darauf aus den Beschreibungen der Anwendungen zu streichen. Die eigentlichen Aufrufe müssen nicht aus dem Code entfernt werden, allerdings funktionieren sie künftig nicht mehr mit Siri. Stattdessen weist der Assistent nach einem entsprechenden Sprachbefehl darauf hin, dass er diesen nicht ausführen kann. Warum Apple die 22 Intent Domains und Kommandos aus SiriKit entfernt, ist nicht bekannt, das Unternehmen hat bislang keine Begründung veröffentlicht. Ob die wegfallenden Features in Apples hauseigenen Apps weiterhin zur Verfügung stehen werden, ist derzeit unklar. Siris traditionell ohnehin nicht guten Ruf dürfte Apples Maßnahme vermutlich nicht verbessern. Vielmehr könnte sich bei den Nutzern der Eindruck verstärken, dass mehr als zwei Wörter umfassende Befehle selten zu brauchbaren Ergebnissen führen.