iOS 16.1.1: Apple schränkt AirDrop ein – aber nur in China
Apple stellte AirDrop im Jahr 2011 vor und hierbei handelt es sich um eine Funktion, über welche Dateien zwischen zwei Apple-Geräten übertragen werden können – und zwar unabhängig von der Größe und ohne Upload ins Internet. Doch erst mit OS X 10.10 Yosemite war es möglich, zwischen Macs und iOS-Geräten Dateien über AirDrop auszutauschen, da sich zuvor die Protokolle unterschieden.
AirDrop bietet drei Optionen an, für welche Personen das eigene Gerät sichtbar sein soll: Für niemanden, nur für Kontakte oder für alle. Das Problematische an der letzten Option ist, dass andere Nutzer Dateien an Personen senden können, ohne diese zu kennen. Zumindest zeigt das iOS-Gerät eine Vorschau in der Nachfrage an, ob die Datei empfangen werden soll – und handelt es sich hierbei zum Beispiel um pornografisches Material, ist der Schaden bereits durch die Vorschau entstanden, wenn das iPhone oder iPad einem Minderjährigen gehört.
Vorfälle bezüglich AirDrop gab es einige: Zum Beispiel wäre es beinahe zu einem
Flugabbruch gekommen, weil ein Passagier via AirDrop Nacktbilder verschickte.
iOS 16.1.1 schränkt AirDrop einMit iOS 16.1.1 und auch der zweiten Vorabversion von iOS 16.2 führt Apple eine Änderung bezüglich AirDrop ein: Die Option "Für alle sichtbar" ist nur noch für 10 Minuten aktiv und deaktiviert sich automatisch nach dieser Zeit – danach schaltet AirDrop automatisch in den "Nur für Kontakte"-Modus. Dieses Verhalten lässt sich aktuell nicht durch eine Option in den Einstellungen beeinflussen.
Nur in China – vorerstDie Zeitlimitierung ist allerdings nur in China aktiv – in allen anderen Ländern verhält sich AirDrop so wie vorher. Viele gehen davon aus, dass Apple diese Neuerung durch Druck der chinesischen Regierung einführte, denn AirDrop wird oftmals für die Verbreitung von regierungskritischem Material genutzt. Da AirDrop keine Internetverbindung nutzt oder benötigt, lässt sich die Funktion nicht durch die chinesische Regierung blockieren.
Doch
Bloomberg will erfahren haben, dass Apple diese Funktionalität im kommenden Jahr auch in anderen Ländern einführen will. Noch ist hier allerdings unklar, ob sich das Zeitlimit dann deaktivieren lässt.