iOS 16: Federighi nennt neuen iOS-Lockscreen: "Ein Akt der Liebe" – die Funktion im Detail
Zwar verfügt iOS 16 über dieselbe Designsprache wie iOS 15, an der Oberfläche selbst nimmt Apple nämlich nur geringfügige Änderungen vor, dennoch erkennt man iPhones unter iOS 16 bald auf den ersten Blick. Aus dem bislang so starren Sperrbildschirm, der bis auf das Hintergrundbild kaum Spielraum für Modifikationen bot, soll nämlich ein sehr individuelles und persönliches Element werden. Apples Software-Chef Craig Federighi hat in einem Gespräch mit TechRadar darüber gesprochen, warum man sich zu diesem Schritt entschlossen hat, den er als "gigantischen Sprung nach vorne" bezeichnet. Laut Federighi handle es sich bei der Überarbeitung des Lockscreens um ein Bühnenstück in mehreren Akten, bestehend aus Funktionalität und Design. Die jüngst präsentierte Überarbeitung sei als der "Akt der Liebe" zu bezeichnen.
Großer Schritt – nach langsamer EntwicklungApple habe große Chancen in einem Bereich gesehen, der sich in den letzten Jahren eher langsam weiterentwickelte, so Federighi. Wie Alan Dye (Vice President of Design) hinzufügt, sollte es aber nicht nur um das Aussehen, sondern auch die Nützlichkeit des Lockscreens gehen. Schon zuvor bot die Sektion bestimmte Werkzeuge an (Taschenlampe, Kamera), nun soll es aber viel weitreichender darum gehen, Nutzern ganz individuell die bestmögliche Erfahrung zu bieten. Damit gemeint ist neben anpassbarem Design, verschiedene Widgets und Statusanzeigen direkt auf den Sperrbildschirm befördern zu können.
Die große Uhr bleibt bestehenEin wesentliches Element wollte Apple aber beibehalten – und zwar die Uhr. Schon seit dem ersten iPhone vor 15 Jahren waren Apples Smartphones an dieser Anzeige zu erkennen, auch die neuen Lockscreens setzen auf die große Einblendung. Allerdings stehen verschiedene Schriftarten zur Verfügung, es muss nicht mehr die Darstellung im System-Font sein. Außerdem weicht Apple die bisherige Hierarchie auf, wonach es ein Hintergrundbild gab, das von allen anderen Elementen überlagert wurde. Stattdessen gehen die Bereiche ineinander über, Bildanalyse unter Verwendung künstlicher Intelligenz und Maschinenlernen ermöglicht ist, beispielsweise einen Ast über die Zahlen zu legen.
Intelligente Konfiguration statt 1000 OptionenBeliebige Konfigurationsmöglichkeiten bergen jedoch die Gefahr zu starker Komplexität, wie Federighi ausführt. Deswegen sei es nicht nur darum gegangen, so viele Einstellungen wie denkbar anzubieten, sondern Nutzern bereits direkt sinnvolle Kompositionen anzubieten. Aus der Lockscreen-Galerie lassen sich bereits zahlreiche Designs auswählen, im Stil anpassen und anschließend aktivieren.
Man kann davon ausgehen, dass die individuellen Designs nach Veröffentlichung von iOS 16 sehr intensiv genutzt werden. Auch wenn es manch einem vielleicht nur wie eine optische Anpassung vorkommt, ist die Neuentwicklung der Sektion von großer Bedeutung. Seit den Anfangstagen von iOS wurde immer wieder kritisiert, wie eingeschränkt der Lockscreen sei und wie wenige Funktionen die Anzeige erfülle – dieses Manko dürfte Apple nun beseitigt haben.