Apple hat am gestrigen Abend die dritte Entwicklervorabversion von iOS 16 an Entwickler verteilt. Wer darauf hoffte, dass Apple zeitgleich die öffentliche Testversion für Mitglieder in Apples Public Beta Program freischaltete, wurde enttäuscht – doch dies ist nicht ungewöhnlich: Normalerweise lässt Apple stets einige Zeit verstreichen, bis Vorabversionen auch als öffentliche Testversionen erscheinen. Mit der künstlichen Verzögerung will Apple erreichen, dass schwere Fehler zuerst bei Entwicklern und nicht bei öffentlichen Testern auftreten.


Die dritte Entwicklervorabversion von iOS 16 bringt einige Neuerungen mit. Lesen Sie hier, welche Features bislang ans Tageslicht gekommen sind:

Geteilte Foto-Bibliothek
Besonders Familien wünschen sich eine gemeinsame Foto-Bibliothek: Momentan finden sich Fotos eines Familienausflugs meist verteilt über die Geräte der Familie wieder – und mussten in der Vergangenheit mühsam abgeglichen werden. Dies will Apple mit iOS 16, iPadOS 16 und macOS Ventura ändern: Dort ist es endlich möglich, eine gemeinsame Fotobibliothek mit fünf Familienmitgliedern anzulegen. Hier kann man genau festlegen, welche Bilder ausgetauscht werden sollen und welche nicht. Beispielsweise ist es möglich, alle Bilder zu teilen, nur ab einem bestimmten Datum oder Fotos, auf denen eine bestimmte Person sichtbar ist.

Mit der dritten Beta schaltet Apple nun die geteilte Foto-Bibliothek für alle Entwickler frei und diese steht ab sofort zur Nutzung frei. Doch es ist Vorsicht angebracht: Ohne Backup sollte man die Funktion auf keinen Fall in der eigenen Mediathek freischalten, da Datenverlust droht.

Lockdown-Modus
Apple kündigte bereits gestern Abend per Pressemitteilung eine neue Funktion an, welche nicht auf der Worldwide Developers Conference 2022 gezeigt wurde. Mit dem neuen Lockdown-Modus können Personen, welche gezielt Cyber-Angriffe gegen sich vermuten, das Betriebssystem in eine Art von "Sicherheitsmodus" versetzen. Hier sind viele Funktionen deaktiviert: Beispielsweise werden nur noch Bilder, aber keine sonstigen Daten, in der Nachrichten-App verarbeitet. Ferner sind viele Funktionen in Safari abgeschaltet, um die Angriffsfläche des Browsers zu verringern und auch der Kontakt zu Zubehör-Artikeln ist über Lightning oder Bluetooth nicht mehr möglich.

Apple betont hier, dass dies keine Funktion für Normalnutzer ist und die wenigsten Anwender diese benötigen. Der Lockdown-Modus richtet sich an bestimmte Personengruppen, welche beispielsweise stark erhöhten Risiken ausgesetzt sind – so beispielsweise Journalisten in bestimmten Ländern.

Nemo ist zurück
Auf dem allerersten iPhone verwendete Apple oftmals bei Präsentationen einen einprägsamen Hintergrund, welcher einen Clownfisch zeigt. Dieses bekannte Wallpaper fügt Apple nun in der dritten Vorabversion von iOS 16 wieder zum Standardrepertoire hinzu:


Stage Manager verbessert
Apple hat in der dritten Beta von iPadOS 16 am neuen Fenster-System "Stage Manager" Verbesserungen durchgeführt. Die Optionen von Stage Manager sind nun deutlich besser beschrieben und Apps mit mehreren Fenstern stellt der neue Fenster-Manager erheblich übersichtlicher dar. Außerdem hat Apple ein kurzes Tutorial für neue Nutzer eingebaut, um die Funktionen von Stage Manager zu erläutern.

Weitere Neuerungen

• In iOS 16 lässt sich der Sperrbildschirm anpassen – und in der dritten Beta kann der Nutzer als Font für die Uhrzeit wieder die Apple-Hausschriftart "San Francisco" auswählen. So gleicht die Optik des Sperrbildschirms bezüglich der Uhrzeit auf Wunsch wieder iOS 15
• In der Erinnerungs-App fügte der Konzern eine neue Option hinzu, über welche sich die rote Markierung der Erinnerungs-App besser steuern lässt. Normalerweise werden hier nur Erinnerungen angezeigt, welche bereits überfällig sind. Per Option ist es möglich, die rote Markierung auch für Erinnerungen einzublenden, welche am heutigen Tag fällig sind
• Die Aufzeichnungen des EKG-Sensors der Apple Watch Series 4 oder neuer will Apple mit iOS 16 und watchOS 9 besser analysieren und mit älteren Ergebnissen vergleichen. Diese Funktion steht nun in der dritten Entwicklervorabversion in der Health-App zum Ausprobieren bereit.