iOS 17 und iPadOS 17: Mehr KI, Live-Transkriptionen und vieles mehr
iOS und iPadOS tragen zwar seit geraumer Zeit eigene Namen und unterscheiden sich in mancherlei Hinsicht funktionell voneinander, dennoch sieht man den Systemen die enge Verwandtschaft auf den ersten Blick an. Genau dieser Punkt zählt zu den häufigen Kritikpunkten an iPadOS, denn für den produktiven Einsatz sehen viele das OS weiterhin als zu limitiert an – den Status als „sehr großes iPhone, aber ohne Telefonie“ haben Apples Tablets nicht vollständig verlassen. Im Herbst erscheinen die nächsten großen Updates, auf der WWDC zeigte Apple bereits die wichtigsten Neuerungen.
Große Kontaktbilder, iMessage wird deutlich aufgebohrtKontakte lassen sich als „Poster“ bei Anrufen darstellen, welche die allzu kleinen Profilbilder ersetzen. Außerdem lassen sich nun Videonachrichten erstellen und via FaceTime verschicken, um später angeschaut zu werden. „Live Voicemail“ erstellt Echtzeit-Transkriptionen von Anrufern – eine Art Anrufbeantworter, sodass sich der Nutzer überlegen kann, ob der er den Anruf entgegennimmt. Bei den Nachrichten tut sich ebenfalls so einiges: So finden sich neue Suchfilter in der App und ein Pfeil führt zu den ungelesenen Nachrichten in einem Verlauf. Per Wischgeste kann der Nutzer auf einzelne Sprechblasen antworten. Transkriptionen dürfen auch hier nicht fehlen: Sprachnachrichten werden auf diese Weise verschriftlicht. Ein geteilter Aufenthaltsort wird direkt im iMessage-Chat dargestellt, bislang war dies nicht möglich.
Außerdem neu: „Check-in“. Hiermit wird ein Familienmitglied oder Freund automatisch benachrichtigt, wenn der Anwender einen bestimmten Ort erreicht hat. Das Feature erkennt, wenn sich der Nutzer irgendwo aufhält, wo er nicht sein sollte. Die Sticker sind nun vielseitiger anwendbar, als Live-Sticker verfügbar und iMessage-App tauchen über ein gesondertes Menü auf – vermutlich gingen die Anwendungen bislang eher unter.
NameDrop für einfaches Teilen der Kontaktdaten, Tagebuch-App kommt – im Herbst oder WinterÄhnlich wie AirDrop dient NameDrop dem Transfer von Daten und teilt die eigenen Kontaktdaten mit einem anderen iPhone oder der Apple Watch, wenn die Geräte aneinander gehalten werden. Außerdem verbesserte Apple AirDrop deutlich: Ist das Gerät außerhalb der Reichweite des anderen, nutzt es auf das Internet für den Transfer. Ebenfalls neu sind bessere Korrekturvorschläge bei der Eingabe von Texten dank eines KI-Modells.
Wie die Gerüchte bereits andeuteten, stattet Apple iOS 17 mit einer Tagebuch-App aus, die allerdings erst im Herbst oder Winter folgen soll. Die App bündelt jene Daten, die sie aus Fotos, Fitness-, Musik-, Podcast- und Kontaktdaten gewinnt – selbstverständlich werden auch die Aufenthaltsorte adäquat erfasst. Die Funktion „StandBy“ kommt zum Einsatz, wenn das iPhone zum Beispiel auf dem Nachttisch platziert wird. Wesentliche Informationen wie die Uhrzeit werden hervorgehoben. Die Karten-App wartet künftig auch mit Offline-Nutzung auf.
Wie heute bereits gemeldet, streicht Apple das „Hey“ aus dem Weckruf „Hey Siri“. Erstmals sind Anwender dazu in der Lage, den Standort von AirTags mit Freunden und Familienmitgliedern zu teilen.
iPadOS 17: Widgets für den Sperrbildschirm und vieles mehrWas auf dem iPhone längst Einzug gehalten hat, ist nun auf dem iPad zu finden: Widgets gibt es nun auch für den Sperrbildschirm. Hinzu kommen dynamische Wallpaper, die auf dem iPhone ebenfalls bereits bekannt sind. iPadOS 17 integriert auch Live Activities. Auch diesmal bringt Apple Anwendungen, die bislang dem iPhone vorbehalten waren, auf das iPad: Die Health-App steht zukünftig auch auf dem Tablet zur Verfügung. PDFs lassen sich künftig in der runderneuerten Notizen-App gemeinsam bearbeiten, Anmerkungen können hinzugefügt werden. Apropos PDFs: Dank KI und Machine Learning erkennt die App Lücken und Eingabefelder automatisch, um diese bei Bedarf auszufüllen.
Bei den Widgets für den Homescreen bessert Cupertino ebenfalls nach: Diese sind interaktiver, sodass etwa Songs direkt über das entsprechende Tool gestartet werden kann. Praktisch: iPadOS 17 erlaubt das Stellen mehrerer Timer.
Der Stage Manager, der seit dem letzten Major Release für Aufmerksamkeit auf dem iPad und Mac sorgte, erfährt so manche Verbesserung: So räumt das Feature mehr Flexibilität bei der Größe der Fenster ein, außerdem lassen sich diese freier als bislang möglich platzieren. Bei Videoanrufen kann das System auf die Kamera eines externen Displays zugreifen. Ansonsten nimmt Apple so manches Feintuning ohne allzu gravierende Änderungen am Betriebssystem vor.