Apples native Kamera-App gewinnt zunehmend an neuen Funktionen und Modi hinzu: Zuletzt sorgte der Action-Modus bei der aktuellen Baureihe für Aufsehen, der bewegungsintensiven Aufnahmen Rechnung trägt. Seit dem iPhone 13 erlaubt die Anwendung den dynamischen Wechsel der Schärfentiefe während des Drehs eines Videos: Die hervorgehobenen Motive lenken so die Aufmerksamkeit des Zuschauers auf das Wesentliche. Das „Kinomodus“ genannte Feature hielt bislang jedoch nicht in anderen Apps Einzug – Apples eigene Lösungen wie iMovie und Final Cut Pro einmal ausgenommen. Das dürfte sich noch in diesem Jahr ändern.


Drittanbieter-Apps erlauben künftig Editieren von Videos im Kinomodus
Apple kündigte im Rahmen einer WWDC-Session eine neue Schnittstelle für iOS 17 sowie macOS Sonoma an: Die sogenannte „Cinematic Camera API“ ermöglicht es Entwicklern, ihre App mit der Unterstützung für diesen Modus zu versehen. Dabei geht es um mehr als um die schlichte Wiedergabe der Videos: Anwendungen können im Kinomodus gedrehte Aufnahmen zur Mediathek und den Projekten hinzufügen, um sie dort einer Bearbeitung zu unterziehen. Bislang ist das nur mit final gerenderten Videos möglich, auf Änderungen am Fokus oder der Tiefenschärfe müssen Nutzer indes verzichten. Im Kinomodus erstellte Aufnahmen bestehen aus zwei Dateien: Eine davon enthält die Metadaten mit den Effekten. Die neue API gewährt Zugriff auf jene Daten.

Dreh von Szenen im Kinomodus setzt weiterhin Apples Kamera-App voraus
Dank der neuen Schnittstelle ist es beispielsweise auch Entwicklern von Social-Media-Apps möglich, das Teilen, Bearbeiten und anschließende Hochladen von Videos im Kinomodus auf ihren Plattformen zuzulassen. Bislang musste hierfür zwingend die App verlassen werden. Die eigentlichen Aufnahmen im Kinomodus sind hingegen auch künftig einzig und allein Apples vorinstallierter Kamera-App vorbehalten. Nähere Details zur Funktionsweise und den Herausforderungen bei der Umsetzung des „Cinematic Mode“ sind in diesem Beitrag zu finden.