iOS 18: RCS auf dem iPhone nutzen – Kompatibilität, Netzanbieter, Funktionen
Apple hatte lange Zeit keinerlei Ambitionen gezeigt, RCS ("Rich Communication Services") als zusätzlichen Standard in der Nachrichten-App zu unterstützen. Die Kehrtwende erfolgte Ende 2023, als Apple auf den Druck weltweiter Wettbewerbsbehörden hin plötzlich zu einem Befürworter von RCS wurde und ankündigte, man wolle damit viel bessere Nutzererfahrung als bei SMS oder MMS bieten. iOS 18 macht den Anfang, erstmals ist es damit möglich, auf das frisch implementierte Verfahren via werkseitiger Messages-App zu setzen. Wir fassen einige wichtige Informationen zusammen.
Kompatibilität prüfenUm herauszufinden, ob der eigene Mobilfunkanbieter RCS unterstützt, wählt man unter iOS 18 in den Einstellungen "Allgemein", abschließend "Info". Etwas versteckt lässt sich dann die Informationen im Punkt "Netzbetreiber" abrufen, ein Tap auf die Zeile fördert entweder "Sprache & SMS" oder eben "Sprache, SMS & RCS" zutage. Sofern RCS-Support besteht, ist keine weitere Aktion vonseiten der Nutzer erforderlich, die Umstellung auf das Verfahren erfolgt automatisch. In der Nachrichten-App sieht man auch direkt, ob bei Kontakten außerhalb von iMessage SMS oder RCS gewählt wurde.
Unterstützung durch NetzbetreiberAlle großen deutschen Mobilfunkanbieter mit Ausnahme von 1&1 unterstützen offiziell RCS, bei "Unterhändlern" kann es aber in beide Richtungen zu Überraschungen kommen. Wer beispielsweise nicht direkter Telekomkunde ist, sondern den Vertrag unter der Marke "Kaufland Mobil" bezieht, erhält die genannte Option momentan nicht. In Österreich sind A1 und T-Mobile mit von der Partie, in der Schweiz herrscht unter den Betreibern indes kein Interesse. Swisscom hatte 2023 gar angekündigt, RCS mangels Nutzerinteresse wieder zu deaktivieren und verwies stattdessen auf entsprechende Drittanbieter-Lösungen.
Apple verzichtet auf Ende-zu-Ende-VerschlüsselungMan sagt Apple nach, erzwungene Änderungen bewusst so schlecht umzusetzen, dass es niemand verwenden möchte. Die Entscheidung, RCS nur ohne Ende-zur-Ende-Verschlüsselung anzubieten, ist dabei Wasser auf die Mühlen der Kritiker. Allerdings gibt es hier ein dickes "Aber": Zwar setzt das häufig zitierte Beispiel der Google-Messages tatsächlich auf E2E und zeigt, dass es möglich wäre – allerdings verlässt Google damit den Standard. Stattdessen kommt eine Erweiterung zum Zuge, die nicht Bestandteil der eigentlichen RCS-Spezifikationen ist.
Dies könnte sich jedoch in zukünftigen Versionen ändern, denn einer
Ankündigung der GSM Association zufolge ist ein übergreifender Standard für verschlüsselte Kommunikation zwischen iPhones und Android-Devices via RCS in Arbeit. Keine Angaben gibt es jedoch, für wann genau die besagte Umsetzung startklar wäre. Dem GSMA-Direktor zufolge ist es aber ein erklärtes Ziel, verschlüsselte Kommunikation über möglichst viele Plattformen hinweg anzubieten.
Die Vorteile von RCSBefürworter der Rich Communication Services verweisen auf zahlreiche Funktionen, die man mit der klassischen SMS nicht hat – und stattdessen auf ein Drittanbieter-Produkt wie WhatsApp, Telegram oder einen der vielen anderen Messenger setzen müsste. Die wichtigsten Punkte sind:
- Unterstützung für hochauflösende Fotos und Videos
- Größere Dateien und verbessertes Teilen möglich
- Audio-Nachrichten
- Cross-Plattform-Emoji-Reaktionen
- Echtzeit-Tippen-Indikatoren
- Lesebestätigungen
- Nachrichtenversand über Mobilfunk und auch WLAN
- Ohne SMS-/MMS-Kosten
- Verbesserte Gruppenchats