iOS 8: Apple verbietet Notiz-Widget wegen Tastatur-Funktion
Was dürfen Widgets für iOS 8 können und was nicht? Weder Entwickler noch Apple scheinen im Moment so recht zu wissen, was Widgets für iDevices an Funktionalität erlaubt ist. Mohammad Khoman bekam dies jetzt anhand seines Notiz-Widgets Neato zu spüren. Das Anfang November veröffentlichte Widget lässt den User über die Mitteilungszentrale Notizen erstellen und anschließend in Evernote oder Dropbox speichern.
Schon innerhalb der ersten 10 Tage im App Store erreichte Neato in 65 Ländern die Top 10 der Download-Charts. Auf den Erfolg reagierte Apple aber nicht etwa mit einem Feature auf der Startseite des App Stores, sondern mit einer Drohung.
Es sei Widgets nicht gestattet, eine Tastatur zu verwenden. Daher müsse Khoman die Tastatur-Funktion umgehend aus Neato entfernen – ansonsten entferne Apple das Widget innerhalb der nächsten zwei Wochen aus dem App Store.
Da ein Notiz-Widget ohne Tastatur allerdings ziemlich sinnlos ist und mangels Funktionalität in der Versenkung verschwinden würde, versucht Khoman momentan, Apple doch noch davon zu überzeugen, Neato als zulässig zu akzeptieren.
Anscheinend geht aus den App-Store-Richtlinien nicht explizit hervor, dass Widgets keine Tastaturen verwenden dürfen; zumal Apple Neato zunächst auch ohne Beanstandung zuließ. Nur der Erfolg des Widgets machte das Unternehmen aus Cupertino erst aufmerksam auf das Notiz-Widget. Noch lässt sich Neato kostenlos aus dem App Store laden – wer Interesse hat, sollte sich also beeilen.
Schon in den vergangenen Wochen sorgte Apple mit als willkürlich empfundenen Widget-Verboten für Verwunderung bei vielen Entwicklern und Nutzern. Zunächst wurde der App-Starter Launcher beanstandet und schließlich aus dem App Store entfernt; danach traf es die Taschenrechner-App PCalc. Beide Male war Apple ziemlich einsilbig, was die Begründung der Verbote anging.
Bei PCalc ruderte Apple jedoch zurück und revidierte die Entscheidung, Taschenrechner nicht als Widget zuzulassen – PCalc darf also weiterhin eine Widget-Erweiterung bereitstellen. Apple scheint also nach wie vor von Fall zu Fall zu entscheiden, was Widgets dürfen und was nicht; genaue Richtlinien zur Funktionalität suchen Entwickler bisher vergebens.
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