iOS 8: Neue Funktionen, die bisher nicht bekannt waren
Apple überraschte auf der WWDC sowohl Anwender als auch Entwickler mit einem Feuerwerk an neuen Funktionen in iOS 8, darunter QuickType, Touch ID für Drittanbieter und ein programmübergreifendes Dateisystem. Allerdings konnte Apple zeitbedingt nur einen Teil der neuen Features präsentieren; die erste Entwickler-Beta von iOS 8 offenbart eine Reihe kleinerer bisher nicht erwähnter Funktionen, die dafür nicht minder praktisch sind:
Safari Mobile: Die iOS-Version von Apples Browser kann auf Wunsch jetzt auch die Desktop-Version einer Webseite aufrufen. Obendrein sieht es so aus, dass in iOS 8 auch andere Apps als Safari die schnelle Nitro-JavaScript-Engine nutzen können. Da Konkurrenzbrowser wie Chrome besagte Engine unter iOS bisher nicht verwenden dürfen, laufen sie deutlich langsamer als Safari. In iOS 8 scheint dieser Wettbewerbsnachteil Geschichte zu sein.
Kamera: Apples Kamera-App enthält in iOS 8 einen Zeitraffer-Modus, der aus einer Serie von Schnappschüssen Zeitraffer-Videos erstellt. Zudem ist es jetzt möglich, die Belichtung manuell zu wählen und einen Foto-Timer zu aktivieren (3 oder 10 Sekunden).
Individuelle Anordnung von „Senden an“-Icons: Möchte man etwa ein Bild an eine andere App oder einen Internet-Dienst schicken, erscheint bisher stets eine Reihe von Icons, die nicht angepasst werden kann. In iOS 8 hat der User die Wahl, wo sich Facebook-, Twitter- oder Airplay-Button befinden. Nicht gewünschte Dienste können auch direkt ganz entfernt werden.
Neue Suchmaschinen-Option: Die auf Datenschutz spezialisierte Suchmaschine DuckDuckGo ist ab jetzt in Safari integriert und auch als Standard wählbar. DuckDuckGo sammelt keine Nutzerdaten (Non-Tracking) und ist eine Alternative für diejenigen, die sich am umfangreichen Sammeln von Nutzerdaten anderer Suchmaschinen – wie Google – stören.
iBooks: Apples Kindle-Konkurrent ist in iOS 8 vorinstalliert; in iOS 7 musste iBooks noch als separate App gealden werden. Zudem gibt es umfangreichere Sortiermöglichkeiten für Bücher und einen automatischen Nacht-Modus.
Nachrichten: In iOS 8 lässt sich festlegen, dass Nachrichten automatisch nach einer bestimmten Zeit gelöscht werden (30 Tage oder 1 Jahr), um Speicherplatz und mehr Übersicht zu gewinnen. Möchte man ein Bild einfügen, werden zur einfacheren Auswahl kleine Vorschaubilder der zuletzt gemachten Fotos angezeigt.
Fotos: Innerhalb der neuen Fotos-App lassen sich Bilder unter anderem nach „kürzlich hinzugefügt“ und „kürzlich gelöscht“ sortieren; der Bereich für gelöschte Bilder zeigt entsprechende Fotos noch eine gewisse Zeit an, um den User im Falle eines irrtümlichen Löschens die Chance zu geben, Bilder wiederherzustellen.
Kamera bei den Datenschutz-Einstellungen: Es ist schon lange möglich festzulegen, welche Apps etwa auf Kontakte oder Fotos zugreifen dürfen. Ab iOS 8 wird auch der Zugriff auf die Kamera über die Privatsphäre-Einstellungen geregelt. Auf Wunsch wird also jeder beliebigen App verboten, die Kameras des jeweiligen iOS-Geräts zu nutzen.
Telefonieren über Wifi: In iOS 8 haben User die Möglichkeit, über Wifi statt Mobilfunk zu telefonieren, um Daten und Kosten zu sparen – vorausgesetzt, die Funktion wird vom Provider unterstützt.
Akku-Verbrauch einzelner Apps: Unter Einstellungen-Allgemein-Benutzung ist jetzt zu sehen, welche Apps wieviel Akkuleistung verbrauchen (in Prozent).
Neuer Wetterdienst: Die Wetter-App in iOS 8 erhält die Daten jetzt von The Weather Channel statt Yahoo.
Graue Benutzeroberfläche: Neben einer verbesserten Zoomfunktionen ermöglicht iOS 8, die gesamte UI in Schwarz-Weiß darzustellen.
Leichteres Finden verlorener oder gestohlener iOS-Geräte: Die Einstellung „Mein iPhone suchen“ erhält als zusätzliche Option „Sende letzten Standort“; damit wird der letzte Standort eines iPhone oder iPad automatisch an Apple gesendet, sobald der Akku fast leer ist. Diebe können das gestohlene iOS-Gerät aber natürlich ausschalten, bevor der Akku zur Neige geht – damit wäre der zusätzliche Sicherungsmechanismus ausgehebelt.
Da es sich bei iOS 8 noch um eine frühe Entwickler-Beta handelt, ist nicht sicher, ob Apple im Laufe der Zeit weitere Funktionen nachreicht oder das ein oder andere Feature doch noch streicht. Die finale Version von iOS 8 erscheint laut Apple im Herbst.
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