iOS-Farbtemperatur anpassen: FlexBright fliegt aus dem App Store
Mit iOS 9.3 führt Apple die neue Funktion "Night Shift" ein. Da mehrere Studien belegen, dass Displays mit "kalter" Farbtemperatur negative Auswirkungen auf den Schlaf haben, verändert Night Shift am Abend die Farbtemperatur des Gerätes. In diesem Artikel hatten wir die Funktion im Detail erklärt:
. Im iOS App Store befand sich mit "FlexBright" eine App, mit der die Farbtemperatur ebenfalls angepasst werden konnte. Zunächst stellte dies kein Problem dar und die App passierte Apples Review-Prozess.
Nachdem einige Seiten aber über FlexBright berichtet hatten, wurde Apple hellhörig, warf noch einmal einen genaueren Blick auf die App, um sie dann schließlich aus dem App Store zu verbannen. Sam Al-Jamal, Entwickler von FlexBright,
spricht von erschöpfenden Diskussionen, die er mit Apple geführt habe. Apple ließ sich jedoch nicht umstimmen und verwies auf die Entwicklerrichtlinien. Al-Jamal habe nicht-öffentliche APIs verwendet, was bekanntlich seit den Anfangstagen des App Stores untersagt ist.
Auch ein weiterer Trick missfiel Apple. Was in der App-Beschreibung als "Lehne dich zurück und genieße ein paar Minuten Musik" beschrieben wurde, galt einem ganz anderen Ziel. Damit die App im Hintergrund laufen und somit permanent die Farbtemperatur verändern konnte, musste FlexBright Audiosignale ausgeben. Dass allerdings gar keine Musikwiedergabe möglich war und nur "stilles Audio" abgespielt wurde, fiel dem Review-Team nicht auf.
Da die Funktionen von FlexBright nicht mit den allgemeinen Richtlinien für iOS-Software in Einklang zu bringen sind, kündigte Sam Al-Jamal das endgültige Aus von FlexBright an. Dass Apple angesichts der seit Jahren gelten Richtlinien gar nicht anders entscheiden konnte, als die App zu entfernen, steht weitgehend außer Frage. Allerdings wirft die Sache kein gutes Licht auf den schon häufiger kritisierten Review-Prozess, denn auch bei oberflächlicher Überprüfung hätten die Kritikpunkte an der App auffallen können. Zudem fielen die Entscheidungen der Review-Abteilung sehr uneinheitlich aus. Zunächst kassierte Al-Jamal ablehnende Urteile - um dann plötzlich die Bestätigung vorzufinden, die App nun vertreiben zu dürfen.