iOS-Schädling YiSpecter kaperte System und Apps
Im chinesischen Wirtschaftsraum wurde ein neuer iOS-Schädling entdeckt, der sich auch auf Geräten ohne Jailbreak einnisten kann. Dazu bedienen sich die Angreifer
verschiedener Verbreitungswege einschließlich Man-in-the-Middle-Attacken, Social Networks und Trojaner-Apps. Zusätzlich greift der Schädling auf mehrere Enterprise-Zertifikate zurück, um private Funktionen auf iOS-Geräten zu nutzen sowie Apps zu installieren, die sich auf dem Home-Bildschirm verstecken.
Ein einfaches Zurücksetzen des Gerätes reicht nicht aus, da sich YiSpector wieder
selbstständig nachinstallieren kann. Stattdessen müssen Nutzer iOS über einen virenfreien Computer mit iTunes neu installieren - ohne Wiederherstellung eines Backups. Apple zufolge wurden mit iOS 8.4 die Schwachstellen behoben, die der Schädling ausnutzt. Darüber hinaus empfiehlt Apple allen Nutzern, Apps nur aus dem App Store zu installieren sowie System-Warnungen von iOS aufmerksam zu prüfen.
Wie aus Foren-Berichten hervorgeht, ist der Schädling bereits seit 10 Monaten im Umlauf und blockiert unter anderem ausgesuchte Apps mit Werbung, ändert Safari-Einstellungen und
sendet sensible Daten des Gerätes an einen Steuerungsserver der Angreifer. Den Forschern zufolge findet Anti-Viren-Software den Schädling trotz seines langen Verbreitungsweges nicht. Lediglich eine von 57 getesteten Lösungen konnte den Schädling aufspüren.
Dabei bedienen sich die Angreifer von YiSpecter zur Einschleusung eines Schädlings namens Lingdun, der von anderen Angreifern entwickelt wurde. Die Sicherheitsfirmen Qihoo 360 und Cheetah Mobile halten allerdings Informationen zu Lingdun unter Verschluss, sodass auch keine detaillierte Analyse zu YiSpecter durch unabhängige Experten möglich ist.
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