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iOS-Tipp: Platz auf dem iPhone schaffen – für Updates, Apps oder Medien

Mit mindestens 64 GByte stattet Apple aktuelle iPhones aus. Das klingt nach einer Menge, doch füllt sich jeder Speicherplatz über kurz oder lang: Detailreiche Fotos, raumgreifende Spiele, ungehörte Podcasts und Hörbücher konkurrieren miteinander um stetig knapper werdende Gigabytes. Dass kaum noch Platz bleibt, merken viele Nutzer erst, wenn es zu spät ist, etwa wenn im Herbst eine neue iOS-Version erscheint und für den Aktualisierungsvorgang mehrere GByte zusätzlichen Platz einfordert. Spätestens dann sollten Sie mit dem Ausmisten beginnen – am besten aber noch viel früher.


Denn knapper Speicher bremst ein iPhone (oder iPad) generell aus: Fehlt ausreichend Platz für gelegentlich notwendiges Auslagern von RAM-Inhalt, reagieren anspruchsvolle Apps langsamer. Und nichts ist ärgerlicher, als wenn man den perfekten Moment nicht als Video einfangen kann, weil kein Platz mehr frei ist. Apple hat das Problem bereits vor Jahren ausgemacht und bietet in der Einstellungen-App Spezialansichten und Tipps zum Aufräumen.

Vorher: Backup
Bevor Sie sich daran machen, Inhalte zu löschen, sollten Daten gesichert werden. Dafür verbinden Sie iPhone und Rechner mit dem beiliegenden Kabel und legen ein aktuelles Backup an. Am Mac gelingt das im Finder; unter Windows muss man iTunes verwenden. Wer die iCloud-Fotomediathek nicht verwendet, sollte zudem die eigenen Fotos und Videos manuell in die Fotos-App importieren. Verwenden Sie eine andere Methode als Apples vorinstallierte Mac-App zum Organisieren, passen Sie Ihre Backup-Strategie entsprechend an – Hauptsache, die eigenen Aufnahmen sind gesichert, mindestens doppelt: auf dem Rechner und von dort aus in einem automatischen Backup.

Speicher-Diagramm
Die folgenden Tipps sind alle aus Sicht eines iPhone-Nutzers formuliert, sie können ebenso für ein iPad angewendet werden. Die Ansicht „EinstellungenAllgemeiniPhone-Speicher“ sollte der erste Anlaufpunkt sein. In vielen Fällen bleibt er der einzige, da dort viele Werkzeuge zum Löschen unnötiger Speicherfresser bereitstehen. Ganz oben erscheint eine Übersichtsgrafik, welche anzeigt, wie viel Speicher womit belegt ist. Meist dauert es beim ersten Aufrufen einige Sekunden, bis alle Kategorien angezeigt werden. Hier erkennt man bereits, ob man eher Apps löschen oder Medien aussortieren sollte.

Das Speicherdiagramm gibt detaillierte Auskunft darüber, was aktuell Speicherplatz belegt.

App-Auslagerung erwägen
Unter dem Diagramm nennt Apple verschiedene Vorschläge, mit denen sich Speicherplatz einsparen ließe. Dabei steht jeweils, wie viel Platz dadurch frei würde. Welche Option angemessen ist, hängt von der eigenen Nutzung ab: „App auslagern“ überträgt iOS die Entscheidung, welche der platzfressenden Apps gelöscht werden. Diese lassen sich im Nachhinein erneut installieren – allerdings nur bei aktiver WLAN-Verbindung. Wer viel unterwegs ist und dabei auf einen großen App-Fundus zugreift, sollte diese Option nicht wählen. Wer hingegen ständig neue Spiele ausprobiert, um sie nach zwei Wochen zu vergessen, räumt auf diese Weise unkompliziert und automatisch auf.

Die iOS-Vorschläge sind allesamt eine Erwägung wert.

Große Anhänge löschen
Wer regelmäßig Videos von niedlichem Nachwuchs oder Getier verschickt, quillt schnell der Speicher über: Das verschickte Video liegt dann einmal in der iOS-Bildersammlung und dann nochmal in der Nachrichten-App. Im Dialog „Anhänge überprüfen“ erscheinen Anhänge nach Größe sortiert, mit quadratischer Vorschau und Sendedatum. Wer hier die Top 10 der Dateianhänge entfernt, schafft schnell viel Platz. Alternativ greifen Sie zum Rasenmäher und übertragen iOS die Entscheidung: Aktiviert man die Option „Automatisches Löschen“ für die Nachrichten-App, entfernt das Mobilbetriebssystem kontinuierlich alle Anhänge, welche älter als ein Jahr sind, aus sämtlichen Chats auf diesem Gerät.

Versendete Videos belegen doppelt Speicherplatz. Hier lohnt es sich, bei Gelegenheit auszusortieren.

Apps durchforsten
Im weiteren Verlauf des Speicherdialogs listet iOS Apps nach Speicherverbrauch auf. Manchmal sind es die Apps selbst, manchmal deren Inhalte, welche viel Platz einfordern. Meist lohnt sich ein Abstecher in die jeweilige App, um dort auszusortieren: Apples eigene Bücher-App lagert großvolumige Hörbücher bei ausbleibendem Konsum eigenständig in die Cloud aus. Andere Anbieter, beispielsweise das kostenlose Bookplayer, tun das nicht. Da muss man im Nachgang eigenhändig löschen. Ähnliches gilt für Podcast-Apps, Streaming-Dienste mit Download-Funktion sowie Social-Media-Apps mit ihren Caches – es ist manchmal erstaunlich, wie viel Platz sich manche Apps reservieren, ohne erklärten Nutzerwunsch oder erkennbaren Nutzen.

Die Liste der Apps gibt Hinweise darauf, wo weitere Speicherfresser schlummern.

Mediensammlung ausmisten
Haben Sie den oben erwähnten Rat befolgt und die Medien am Rechner gesichert? Dann entscheiden Sie im Nachgang ganz entspannt, was auf dem iPhone bleiben soll. In der Fotosammlung scrollen Sie nach unten, bis „Medienarten“ erscheint. Tippen Sie auf den Kategorientitel, um alle angezeigt zu bekommen. Zunächst wechseln Sie am besten zuerst in die Medienordner „Video“ und löschen Überflüssiges. Danach kommen „Live Photos“ sowie „Serien“. Bei letzteren wählen sie ihre Favoriten aus den meist 10 in schneller Folge aufgenommenen Bilder und löschen die restlichen. Schauen Sie zudem in „Bildschirmaufnahmen“, „Animiert“ sowie „RAW“, ob hier ebenfalls Medien sind, die Sie aussortieren könnten.

Die Kategorie „Medienarten“ hilft beim Aufspüren großer Dateien.

Bonustipp: Automatischer Update-Download deaktivieren
Schlussendlich kann der Update-Prozess selbst zum ungewollten Befüllen des Geräts führen: Standardmäßig laden iPhones und iPads anstehende Aktualisieren automatisch herunter. Damit füllen sie gegebenenfalls den Speicher, der für eine anschließende Installation nicht mehr ausreicht. Schalten Sie deshalb unter „EinstellungenAllgemeinSoftware-UpdateAutomatische Downloads“ den Eintrag „iOS-Updates“ aus.

Deaktivieren Sie das automatische Laden von iOS-Updates, um der Speicherfalle zu entgehen.

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