iOS-Virtualisierung: Apple und Corellium beenden jahrelangen Rechtsstreit endgültig
Das US-amerikanische Unternehmen Corellium bietet seit einigen Jahren einen kostenpflichtigen Service an, der Apple überhaupt nicht gefällt. Es stellt seinen Kunden virtualisierte iOS-Umgebungen zur Verfügung, welche sich mit einem Browser nutzen lassen. Offiziell ist die Dienstleistung dafür gedacht, Sicherheitsforschern eine Testumgebung zu bieten, mit deren Hilfe sie Schwachstellen im iPhone-Betriebssystem sowie in den iPhones selbst auf die Spur kommen können. Die genutzten iOS-Versionen stammen von Apples Servern, Corellium bezieht diese allerdings ohne offizielle Genehmigung aus Cupertino.
Apple und Corellium streiten sich seit über vier JahrenApple ging mehrfach gerichtlich gegen den iOS-Virtualisierer vor. Corellium verletzte die Urheberrechte, lautete stets der Vorwurf. Damit scheiterte Apple aber wiederholt, schon die erste Auseinandersetzung im Jahr 2020 endete mit einer Niederlage (siehe
). Apple ging daraufhin in Berufung, ließ die Klage aber wenige Monate später überraschend fallen – angeblich hatten die beiden Parteien eine außergerichtliche Übereinkunft erzielt. Eine Woche danach entschied man sich in Cupertino allerdings, eine Kehrtwende zu vollziehen, und legte doch wieder Berufung ein. Das juristische Hin und Her ging also in eine weitere Runde. In dieser ging Apple jedoch erneut zu Boden: Der 11th U.S. Circuit of Appeals bescheinigte Corellium im Mai dieses Jahres, nach Recht und Gesetz vorgegangen zu sein, und wies alle von Apple vorgetragenen Argumente zurück (siehe
).
Gericht gibt „freundschaftliche Beilegung“ bekanntBeendet war der Rechtsstreit damit aber nicht, vielmehr wurde er an das zuständige Bezirksgericht zurücküberwiesen. Dieses sollte prüfen, ob Corellium durch die Nutzung von in iOS enthaltenen Hintergrundbildern und App-Icons einen Copyright-Verstoß begangen habe. Zu einer Entscheidung in dieser Sache kommt es allerdings nicht: Apple und Corellium haben die Auseinandersetzung einvernehmlich beendet. Das gab das zuständige Gericht laut einem Bericht von
Forbes jetzt bekannt. Einzelheiten der – so wörtlich – „freundschaftlichen Beilegung“, welche alle bislang noch strittigen Punkte umfasst, sind nicht bekannt. Angesichts der Historie des Verfahrens bleibt jedoch abzuwarten, ob Apple es sich nicht vielleicht doch noch einmal anders überlegt. Die beiden Unternehmen haben sich bislang nicht öffentlich zu dem Vorgang geäußert.