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iPad-Apps auf dem Mac: Apples Catalyst-Team plaudert aus dem Nähkästchen

In einem langen Gespräch erläuterten Apple-Mitarbeiter jetzt, was es mit „Project Catalyst“ auf sich hat und welche Möglichkeiten Mac-Anwendern die Portierung von iPad-Apps für den Mac bietet. Darüber hinaus berichteten App-Entwickler von ihren ersten Erfahrungen.


Portierung mit einem Klick?
Wie einfach und komfortabel die Portierung im Idealfall vonstatten geht, zeigte Apple auf der WWDC: Man öffnet eine iPad-App in Xcode, aktiviert eine Checkbox, klickt auf einen Button, und die Mac-App wird erstellt. Ganz so simpel dürfte der Vorgang zwar in aller Regel nicht ablaufen, im Gespräch mit Ars Technica versicherten die Apple-Mitarbeiter allerdings, man komme diesem Ziel schon ziemlich nahe. Das liegt unter anderem darin begründet, dass nicht iPhone-Apps portiert werden sollen, sondern für das iPad entwickelte Anwendungen. Diese eignen sich allein schon wegen der Größe des Displays besser.


Twitter kehrt dank "Project Catalyst" auf den Mac zurück.
Bild: Twitter

Frameworks sind sich sehr ähnlich
iPad-Apps würden nämlich bereits mit Blick auf den Platz entwickelt, der auf einem Tablet zur Verfügung steht, sagte Todd Benjamin, Apples für macOS zuständiger Marketingdirektor. Dadurch sei ein erster Schritt zur Portierung schon erfolgt. Darüber hinaus stehen etliche der Frameworks, die für die Erstellung einer App benötigt werden, in sehr ähnlicher oder sogar nahezu identischer Form für iPadOS und macOS zur Verfügung. Das gilt hinsichtlich der Benutzeroberfläche etwa für UIKit auf dem iPad und AppKit auf dem Mac.

Entwickler äußern sich positiv
An dem Gespräch beteiligten sich auch vier Entwickler, die von ihren Erfahrungen mit „Project Catalyst“ berichteten. Sie waren sich einig, dass der Portierungsprozess tatsächlich einfach zu handhaben sei – und schlicht funktioniere. Nolan O’Brien von Twitter etwa sagte, man könne für die im Herbst erscheinende macOS-Version der hauseigenen App den existierenden Code der iPad-Anwendung verwenden. Positiv überrascht habe die Tatsache, das große Teile einfach und ohne Änderungen funktionierten. Allerdings erfordere die Portierung dennoch etwas mehr Aufwand als nur einen einfachen Mausklick.

Mehr Apps für den Mac
Apple hofft, mit „Project Catalyst“ die Zahl der auf dem Mac verfügbaren Apps deutlich steigern zu können. Dass diese Erwartung Realität werden könnte, zeigt allein das Beispiel von Twitter. Der Kurznachrichtendienst hatte seine Mac-Anwendung vor einigen Jahren eingestellt, durch die einfache Portierungsmöglichkeit von iPadOS auf macOS kehrt die App demnächst auf Apples Desktop-Rechner zurück.

Unterschiedliche Erfahrungen
Tests anderer Entwickler bestätigen zwar im Großen und Ganzen die Vorzüge von „Project Catalyst“, allerdings gibt es durchaus nach wie vor erhebliche Einschränkungen. Zur Portierung von Apps mit komplexen Benutzeroberflächen ist es uns vorliegenden Berichten zufolge derzeit nicht geeignet. Das Ergebnis entspreche in keiner Weise dem Look-and-Feel einer Mac-App, heißt es darin. Bei einfacheren Strukturen und auch Spielen hingegen arbeite „Catalyst“ sehr zufriedenstellend.

Kommentare

Steffen Stellen02.07.19 13:46
Welche komplexe iPad-App würde man denn mit dieser Technik auf den Mac bringen wollen? Wenn es um komplexe Anwendungen geht, gibt es in der Regel erst mal eine Desktop-App und dann schaut man, wie man die auf das iPad bringen kann (die Affinity-Apps sind so ein Beispiel oder eben auch Photoshop).
-2
MikeMuc02.07.19 14:25
Steffen Stellen
Nö, eigentlich sind komplexe Apps zielgerichtet für eine bestimmte Art von Devices, also entweder für iPad oder Mac. Das was hier mir Catalyst kommt ist aus meiner Sicht lediglich ein nice to have und viel eher für recht einfache Apps geeignet.
Dann gibt es noch eine Grauzone der von dir genannten Apps. Aber da werden wohl unterschiedliche Benutzergruppen angesprochen. Wer viel mit PS auf dem Desktop arbeitet wird kaum seinen Desktop gegen ein iPad eintauschen können und damit die gleichen Arbeiten erledigen wie vorher auf dem Desktop.
+1
ssb
ssb02.07.19 14:27
Also ich habe eher das Problem, dass ich externe Frameworks nutze, zum Beispiel VLCKit - und es nicht wirklich dokumentiert, wie man dieses entsprechend bauen kann (via CMake oder GNUMake). Nicht für alles was gut ist gibt es Xcode-Projekte.

Im Fall von VLCKit ist auch nicht klar, ob OpenGL (ES) in Catalyst unterstützt wird.
0
Apple@Freiburg02.07.19 14:33
ssb

Naja bezüglich OpenGL würde ich mir keine Hoffnung machen.
Metal heißt das Zauberwort.
+1
mickmäck02.07.19 16:34
Wir müssen leider draußen bleiben Mit dem Update aller 32-bit Programme würde das ziemlich teuer werden und zum Großteil ist es gar nicht möglich, weil nicht angeboten. CS6, klar Affinity läuft, aber ab und zu muss man doch zurück, Banking-Software, kleine aber feine Hilfsprogramme und die vielen schönen Spiele - schon wieder futsch wie bei Rosetta.
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Apple@Freiburg02.07.19 18:47
mickmäck

Man kann darüber jammern, ein jedes mal... oder eben knüppelhart und Eiskalt alles aussortieren was kein Update erhalten hat und wird.

Bei den Spielen ärgert es mich ein wenig ok. Bei Apps keines Wegs, so geht man wenigstens mal auf die Suche nach Neuem, oftmals bessern.

Wenn es um solche Dinge geht hätte ich beim meinem letzten PowerPC bleiben müssen und mir einreden müssen. Ich bleib jetzt hier stehen, Endstation!

Für eine Endstation bin ich aber noch viel zu jung 😎
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