iPad-Launch voraus? 3 Szenarien für das Apple-Tablet im Herbst 2016
Für den Herbst 2016 steht uns der Start einer neuen iPhone-Generation und wahrscheinlich eines neuen MacBook Pro bevor. Außerdem ist zur dieser Jahreszeit traditionell ein iPad zu erwarten, weswegen zahlreiche Marktbeobachter auch von einem Produkt-Update des Tablets ausgehen. Doch im Gegensatz zu Smartphone und Notebook ist noch fast nichts darüber an die Öffentlichkeit gelangt. MacTechNews beschreibt drei Szenarien, wie der Rest des Jahres für Apples Tablet-Sparte verlaufen könnte.
Szenario 1: iPad Air 3Bis Anfang dieses Jahres waren sich alle Experten einig: Das iPad Air 3 kommt Ende 2016. Allerdings stellte Apple im März das iPad Pro 9,7’’ vor, also ein iPad in genau dem Formfaktor, der zuvor charakteristisch für das iPad Air war. Nichtsdestotrotz gehen viele trotzdem von einer Fortsetzung der Air-Reihe aus und haben auch schon eine Liste möglicher Features zusammegestellt.
Dazu gehört etwa der Smart Connector zum Direktanschluss von Zubehör wie Tastaturen. Auch Quad-Lautsprecher und Kompatibilität mit dem Apple Pencil seien zu erwarten. Kurz gesagt: Die meisten vom iPad Pro bekannten Features sollen auf das iPad Air kommen. Überhaupt, ein schneller Prozessor A10X wäre so ziemlich das einzige Unterscheidungsmerkmal. - Man kann wohl davon ausgehen, dass das so nicht passiert. Es wäre sowieso ein seltsamer Zug, wenn Apple die Air- und die Pro-Linie im gleichen 9,7-Zoll-Faktor parallel fortbestehen lassen sollte. Nur wenn es genug Unterscheidungsmerkmale gebe, wäre so etwas denkbar (wie es etwa beim parallelen Bestehen von MacBook Pro und MacBook Air im 13-Zoll-Format noch der Fall ist). Apple müsste das Air 3 gleichzeitig funktionell attraktiv bei gleichzeitigem Fehlen von Pro-Features und preislich günstig genug gestalten, um als »Einsteiger-iPad in Vollgröße« durchzugehen. Das ist sehr unwahrscheinlich. Dementsprechend ist wohl anderen Berichten mehr Glauben zu schenken, nach denen das iPad Air als Linie beendet sei.
Szenario 2: iPad Pro 2Dem Jahrestakt zufolge wäre in diesem Herbst eine Aktualisierung des iPad Pro 12,9’’ angesagt, welches 2015 im Gefolge des iPhone 6s vorgestellt worden war. Ganz oben auf der Wunschliste vieler Analysten wäre hier eine Übernahme des True Tone Display vom kleinen Pro-Bruder. Dass es aber gar keine Informationen über andere, wirklich neue Features gibt, lässt erste Zweifel an einer Aktualisierung aufkommen.
Außerdem stellt sich auch die Frage nach dem iPad Pro 9,7’’. Dafür gäbe es nur zwei Möglichkeiten, die beide nicht besonders wahrscheinlich wirken. Entweder beide Pro-Größen werden gleichzeitig aktualisiert - dann wäre das iPad Pro 9,7’’ nur ganze sechs Monate lang das aktuelle iPad in Normalgröße gewesen. Sowas ist schon einmal vorgekommen, als nämlich das iPad der 4. Generation ein halbes Jahr nach der 3. Generation kam; aber das war bislang die einzige Ausnahme.
Die Alternative bestünde darin, das Pro 12,9’’ im Herbst 2016 und das Pro 9,7’’ erst ein Jahr nach dessen Start, also im März 2017 zu aktualisieren. Nach den Erfahrungen der März-Keynote ist dies aber nicht besonders attraktiv für Apple; damals wurde kritisiert, dass mit iPhone SE und iPad Pro 9,7’’ einfach zwei bekannte Geräte in kleineren Formfaktoren präsentiert wurden, ohne große Neuerungen dabei mitzubringen. Es wäre für Apple also plausibel, künftig beide Pro-Größen gleichzeitig zu aktualisieren, allein schon um die Produktzyklen zu harmonisieren. Das wiederum spräche eher für einen späteren Termin als Herbst 2016.
Szenario 3: iPad mini 5Kaum diskutiert, aber doch begründbar wäre die dritte Möglichkeit, nach der in diesem Jahr keine der großen iPad-Generationen aktualisiert werden könnte. Die einzige iPad-Baureihe, die tatsächlich turnusgemäß an der Reihe wäre und Potenzial für ein ordentliches Feature-Update hat, ist das iPad mini. Dieses lief in letzter Zeit meist nur im Windschatten größerer Aktualisierungen mit; dies könnte auch in diesem Jahr der Fall sein, aber eben neben iPhone 7 oder MacBook Pro, nicht hinter einem größeren iPad-Modell.
Für ein aktualisiertes iPad mini gibt es ebenso wenig Feature-Gerüchte wie für die anderen Reihen. Allerdings kann man sich hier einiges vorstellen, von der Kompatibilität für den Apple Pencil über den Smart Connector bis zum True Tone Display. Im Gegensatz zum iPad Air 3 würde das hier auch Sinn ergeben, weil es diese Features für das kleine 7,9-Zoll-Tablet bisher noch nicht gibt. Auf der anderen Seite wurde von mancher Seite bereits spekuliert, Apple wolle das iPad mini einstampfen, da es ein zu großer Konkurrent für die vergrößerten iPhone-Generationen seit dem iPhone 6 sei. Dementsprechend wäre sogar ein Szenario möglich, dass komplett ohne weiteren iPad-Launch 2016 auskommt.
FazitSollte Tim Cook auf der nächsten Keynote nicht mit einer faustdicken Überraschung aufwarten, also einem Tablet-Update mit bisher nie durchgesickerten Hardware-Features, so dürften die Chancen für ein großes neues Tablet im Herbst 2016 entgegen aller Berichte gering ausfallen. Am wahrscheinlichsten wäre dann das dritte Szenario, nach dem höchstens das iPad mini eine Aktualisierung erfährt. Möglicherweise kommt es auch zu einer zweiten Generation des iPad Pro 12,9’’ - dann müsste sich Apple aber entscheiden, wie es mit dem 9,7-Zoll-Modell umgeht, inklusive der oben beschriebenen Probleme. Ein iPad Air 3 dagegen wirkt extrem unwahrscheinlich.