iPad & Multiuser: Jetzt auch für Unternehmen – aber wie sieht es für Endanwender aus?
Auf dem Mac gibt es seit Mac OS X 10.3 Panther Multiuser mit schnellem Wechsel der Nutzer, auf dem iPhone und iPad bot Apple die Funktion hingegen nie an. Lediglich für den Bildungsbereich war es bislang möglich, iPads für den Betrieb mit mehreren Nutzern einzurichten. Mit iOS 9.3 (Anfang 2016) führte Apple die Option ein, ohne sie jedoch für die große Masse an Nutzern freizuschalten. iPadOS 13.4 geht nun einen weiteren Schritt, der die Hoffnung vieler Anwender nährt: Auch für Unternehmen sieht Apple fortan "Shared iPads" vor. Jeder Mitarbeiter, dessen Account abgelegt ist, sieht dann auf dem jeweiligen iPad nur noch seine eigenen Daten, Einstellungen, Accounts oder auch Foto-Bibliothek. Voraussetzung ist eine verwaltete ("
Managed") Apple ID, entweder über Apples
Business Manager oder den
School Manager.
iPad & Multiuser: Noch immer nicht für EndanwenderWeiterhin gilt aber leider, dass der Normalanwender nur einen Account auf dem iPad nutzen kann. Der Wechsel zu einem anderen Account ist damit verbunden, sich auszuloggen, lokale Daten zu löschen und das Gerät anschließend mit einer anderen Apple ID in Betrieb zu nehmen. Bei dem damit verbundenen Aufwand denkt kaum jemand ernsthaft darüber nach, iPad-Sharing zu betreiben. Es ist natürlich nur eine Unterstellung, denn offizielle Aussagen dazu gibt es nicht, diese Produktpolitik scheint aber ganz explizit als verkaufsfördernde Maßnahme gedacht zu sein. Würde normalerweise ein Familien-iPad ausreichen, so müssen es ohne Multiuser vielleicht zwei oder drei Geräte sein.
Keine Hinweise, dass Apple die Politik überdenktApple hat die Frage sicherlich genau unter die Lupe genommen und eine ganz bewusste Entscheidung getroffen, iPad-Nutzern keine Account-Verwaltung anzubieten. In all den Jahren wäre es möglich gewesen, die Funktionalität für alle Anwender freizuschalten, Apple entschied sich aber explizit dagegen. Intensiv diskutiert wurde das Thema bereits seit den Anfangstagen des iPads, schon 2012 ließ Apple beispielsweise verlauten, man "untersuche" die Möglichkeiten – mit bekanntem Ausgang.
Besteht nun doch Hoffnung? Eher neinDass nun neben Bildungs- auch Unternehmenskunden auf Multiuser-Funktionalität mit personalisierten Einstellungen setzen können, heißt aber erst einmal nicht viel. Die Beschränkung ist von Apple gewollt und offensichtlich gibt es keine Bestrebungen, daran etwas zu ändern. Das ist schade, zählen Nutzeraccounts doch seit nunmehr zehn Jahren zu einem der am häufigsten geäußerten Wünsche. Angesichts des durchaus möglichen Verkaufszahlen-Rückgangs stehen die Zeichen wohl sehr darauf, auch weiterhin pro Familienmitglied ein iPad anschaffen zu müssen. Wie bei jedem Artikel zu dieser Thematik kann man abschließend nur die Hoffnung äußern, vielleicht werde ja mit dem nächsten großen iOS- bzw. iPadOS-Update alles anders.