iPad Pro: Apple Pencil nach Displaytausch bei freien Werkstätten unbrauchbar
Vor knapp zwei Jahren sorgte eine „Neuerung“ bei iPhone-Reparaturen für Aufsehen: Face ID funktionierte auf einem iPhone 13 nicht mehr, wenn das Display des Geräts in einer freien Werkstatt getauscht worden war (siehe
). Dieses Phänomen trat selbst dann auf, wenn es sich beim neuen Panel um eine Originalkomponente von Apple handelte. Das kalifornische Unternehmen sorgte einige Wochen später für Abhilfe, und zwar mit einem iOS-Update (siehe
).
Apple Pencil zeichnet nach Displaytausch gezackte LinienJetzt kommt es offenbar erneut zu Problemen im Zusammenhang mit einem Displaytausch. Betroffen sind diesmal allerdings nicht iPhone-Eigner, sondern Besitzer bestimmter Generationen des iPad Pro, die ihr Gerät mit einem Apple Pencil nutzen. Nach dem Austausch des Panels in einer freien Werkstatt arbeitet der Stift laut einem Bericht von
ArsTechnica nicht mehr einwandfrei. Es lassen sich keine geraden Linien mehr ziehen, vielmehr erscheinen die Striche gezackt. Das fällt besonders bei diagonalen Linien auf. Entdeckt wurde der Fehler von iCorrect, einem britischen Reparaturdienstleister. Dort hatte ein iPad-Pro-Besitzer sein Gerät abgegeben, um das in einigen Bereichen defekte Display gegen ein neues Panel tauschen zu lassen. Die Werkstatt ersetzte die fehlerhafte Komponente durch das Display eines baugleichen iPad Pro, welches wegen eines anderen Defekts als Ersatzteillieferant diente.
Spezieller Chip koppelt Panel an LogicboardAls iCorrect feststellte, dass der Apple Pencil nach der Reparatur nicht mehr korrekt funktionierte, machte sich das Unternehmen auf die Suche nach dem Grund für dieses Verhalten. Bei der Ursachenforschung stellten die Experten fest, dass Apple in den Displays der neueren Generationen des iPad Pro einen speziellen Chip verbaut. Dieser sorgt laut iCorrect-CEO Ricky Panesar dafür, dass der Stift nur dann einwandfrei arbeitet, wenn das Panel mit dem originalen Logicboard des Tablets verbunden ist. Die Werkstatt baute daraufhin den Chip aus dem iPad Pro, welchem das Ersatzdisplay entnommen worden war, in das Tablet des Kunden ein – woraufhin der Apple Pencil seinen Dienst wieder einwandfrei verrichtete.
iCorrect: Apple will freien Werkstätten Reparaturen erschwerenBetroffen von dieser laut iCorrect aller Wahrscheinlichkeit nach absichtlichen Maßnahme von Apple sind die fünfte und sechste Generation des 12,9“ iPad Pro sowie die dritte und vierte Generation des 11-Zoll-Modells. Das britische Unternehmen vermutet, dass Apple freien Werkstätten dadurch Reparaturen erschweren und Kunden an den hauseigenen Service binden will. Der kalifornische Konzern hat sich bislang nicht zu dem Bericht von ArsTechnica geäußert.