iPad Pro: Apple selbst erwartet verhaltene Nachfrage
Ein Indikator für das Vertrauen, das ein Unternehmen in eigene, kommende Produkte setzt, ist die
Zahl der Vorbestellungen, die es für dieses Produkt bei den Zulieferern vornimmt. Einer anonymen Quelle in Apples Zuliefererkreisen zufolge ist diese Zahl im Fall des iPad Pro relativ niedrig: Weniger als 2,5 Millionen Exemplare wurden für das letzte Quartal 2015 vorbestellt. Probleme mit einzelnen Bauteilen, hoher Produktpreis und sinkende Tablet-Nachfrage könnten für die konservativen Bestellungen verantwortlich sein.
Korrigierte ErwartungenGerade letzte Woche korrigierte KGI Securities die Erwartungen für die iPad-Pro-Verkäufe für das restliche Jahr deutlich nach unten (MTN berichtete
). Die neue Prognose von etwa 2 Millionen verkauften Großtablets ist nicht sehr weit weg von Apples kolportierten Vorbestellungen bei den Zulieferern. Den Gesamtumfang der iPad-Verkäufe für das vierte Quartal 2015 schätzte KGI auf etwa 15 Millionen Einheiten - Rückgrat der iPad-Verkäufe blieben also iPad Air 2 und iPad mini 4.
Treffen die Prognose auch nur im Groben zu, bedeutete dies neuerlich einen starken Rückgang in Apples Tablet-Sparte. Im Vorjahresquartal verkaufte Apple über 20 Millionen Exemplare, noch ein Jahr früher sogar über 25 Millionen. (Hinweis zum Bild: Das vierte Kalenderquartal entspricht in Apples Finanzjahr dem ersten Quartal des Folgejahres. Zum Vergleich müssen also jeweils die Werte von Q1 herangezogen werden).
iPad Pro als hochpreisiges Nischenprodukt?Die Zuliefererquelle, die jetzt von 2,5 Millionen Bestellungen für 2015 sprach, deutete weiterhin sogar an, dass die Bestellungen in den darauffolgenden Monaten noch deutlich niedriger werden könnten. Das iPad Pro mit seinem großen 12,9’’-Display könnte sich also gegebenfalls nur als Nischenprodukt etablieren, das die Verkäufe kaum anfache. Preistechnisch ist es in der Tat kein Produkt für jedemann: Die günstigste Ausfertigung kostet hierzulande 899 Euro. Möchte man Mobilfunkanschluss und 128 GB Kapazität haben, steigert sich der Betrag schon auf 1229 Euro. Zusätzlich schlagen auch noch Zubehörteile vom Apple Pencil bis zum Smart Keyboard mit weiteren Kosten zu Buche.
Neue verlässliche Informationen zur Entwicklung der Tablet-Abteilung im Hause Apple kann man heute Abend erhalten, wenn Apple den Jahresabschluss für das im September beendete Geschäftsjahr 2015 präsentiert. Die Tablet-Verkäufe sind seit gut zwei Jahren rückläufig.
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