iPhone 11 Pro: Haptic Touch statt 3D Touch
Seit dem iPhone 6s verfügten Apples Topmodelle über 3D Touch. Jetzt hat sich bestätigt, was bereits längere Zeit gemutmaßt wurde: iPhone 11 Pro und Pro Max haben keine druckempfindlichen Displays, statt dessen setzt Apple bei den gestern vorgestellten Flaggschiffen ebenso wie beim iPhone 11 auf Haptic Touch.
Dauer statt DruckHaptic Touch unterscheidet sich in einem wesentlichen Punkt von 3D Touch: Gemessen wird nicht die Stärke des Drucks, die ein Finger auf das Display ausübt, sondern nur noch die Zeit, während derer er auf einem bestimmten Punkt aufliegt. Hierfür wird keine spezielle Hardware mehr benötigt, die Funktion lässt sich also vollständig mit entsprechender Software in iOS realisieren.
3D Touch war inkonsistent umgesetztNeben der damit sicherlich verbundenen Kosteneinsparung gibt es einen wesentlich gewichtigeren Grund für die Abkehr von 3D Touch auch bei den Topmodellen. Die Technik litt stets darunter, dass die Bedienung inkonsistent war. Vielfach ließ sich beispielsweise nicht erkennen, welche Elemente der Benutzeroberfläche einer App drucksensitiv waren. Zudem reagierten Anwendungen häufig entweder gar nicht oder mit überraschenden Aktionen auf einen stärkeren Fingerdruck.
Nur geringe NachteileIndem Apple 3D Touch durch Haptic Touch ersetzt, schränkt das Unternehmen die Möglichkeiten der Touch-Bedienung von iPhone 11 und 11 Pro zwar in gewisser Weise ein. Nachteilig auswirken muss sich das allerdings nicht. Zum einen scheuten bislang schon zahlreiche App-Entwickler davor zurück, 3D Touch zu unterstützen, da die Technik nicht in allen iPhones und im iPad überhaupt nicht zur Verfügung stand. Zudem dürfte ein langes Antippen eines Elements auf dem Display ebenso intuitiv sein wie ein stärkerer Druck. Abzuwarten bleibt, ob Apple – wie bereits vor knapp einem Jahr
angekündigt – den Funktionsumfang von Haptic Touch erweitert hat. Auf jeden Fall allerdings wird durch die Abkehr von 3D Touch die Bedienung von iPhone und iPad wieder vereinheitlicht.